Zum Inhalt springen

Drücken Sie Öffnen / Eingabe / Enter / Return um die Suche zu starten

Weltreiterspiele 2018

Distanzreiten: Der Marathon unter den Disziplinen

160 Kilometer über Stock und Stein, gegen die Uhr. Das ist Distanzreiten. Auch bei den Weltreiterspielen in Tryon (USA) messen sich die besten Langläufer auf vier Hufen in Sachen Ausdauer und Taktik.

Auch bald für Deutschland in Tryon unterwegs: Ursula Klingbeil und Aid Du Florival.

Den Auftakt bei den Weltreiterspielen im amerikanischen Tryon machen die Distanzreiter am 12. September. Distanzreiten ist eine Art Langstrecken-Marathon für Pferd und Reiter. Die Ritte gehen über 160 Kilometer durch unterschiedliches Gelände und gegen die Uhr. Dabei gilt für alle Teilnehmer ein vorgegebenes Mindesttempo. In Tryon haben die Teams 13 Stunden und 30 Minuten Zeit, ins Ziel zu kommen. Die schnellsten Reiter-Pferde-Duos schaffen das, je nach Wetterbedingungen, innerhalb von rund sieben Stunden. Die meiste Zeit wird getrabt oder langsam galoppiert.

Die 160 Kilometer werden in sechs Etappen geritten. Dazwischen gibt es fünf Zwangspausen, bei denen Tierärzte den Zustand der Pferde überprüfen. Diese heißen Vet-Gate. Zunächst haben die Reiter 20 Minuten nach Ankunft im Vet-Gate Zeit, den Puls und die Atmung des Pferdes sinken zu lassen. In der Regel schaffen die Pferde das innerhalb weniger Minuten. Sinkt der Puls innerhalb der vorgegebenen Minuten nicht auf unter 64 Schläge pro Minute, wird das Duo disqualifiziert. Dann nämlich ist das Pferd den Anforderungen offensichtlich nicht gewachsen. Außerdem kontrollieren die Tierärzte den Gesamteindruck und das Gangwerk der Pferde. Nach diesen Kontrollen und einer vorgeschriebenen Zeit von rund 30 Minuten, die als Pause gewertet wird, dürfen Reiter und Pferd den Distanzritt fortsetzen. Ist das Ziel erreicht, muss nicht zwingend der erste Reiter auch der Sieger sein. Es folgt eine letzte Kontrolle der Pferde durch einen Tierarzt. Ist das Pferd nach den üblichen 20 Minuten nicht fit, gewinnt der zweite. Vorausgesetzt, das Pferd kommt durch die Kontrolle.

In Tryon wird es nur ein Distanzrennen geben, keine weiteren Wertungen. Es ist somit Einzel- und Teamentscheidung gleichzeitig. Um in der Mannschaftwertung gezählt zu werden, müssen drei Reiter der Mannschaft das Ziel innerhalb der vorgegebenen Zeit erreichen. Die Mannschaft mit der schnellsten Gesamtzeit gewinnt. Anders als bei den olympischen und paraolympischen Disziplinen Dressur, Springen, Vielseitigkeit und Para-Dressur werden die Kosten der Distanzsportler nicht aus Sportfördermitteln des Bundes getragen, sondern aus Eigenmitteln der Deutschen Reiterlichen Vereinigung bezahlt.