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Sport

Deutsche Meisterschaften Springen: Müller und Kutscher vorn

Wer Deutscher Meister bei den Springreitern werden will, muss mehrere Tage am Stück Top-Leistungen bringen. Der Anfang ist gemacht. Bei den Damen setzte sich Kathrin Müller durch, in der Herrenkonkurrenz lieferte Marco Kutscher am besten ab und für Christian Kukuk fühlte sich sein Ritt so leicht an wie eine Springpferdeprüfung.

Balve – Echte Gentleman lassen Damen den Vortritt. So war es auch am Freitagmorgen bei den Deutschen Meisterschaften. Eine Springprüfung der Klasse S*** war als erste Wertungsprüfung für die Deutsche Meisterschaft der Damen angesetzt. 42 Reiterinnen gingen an den Start, zwei gaben auf, fünf nahmen Zeitfehler mit in die Wertung und acht schafften es, den 470 Meter langen Parcours fehlerfrei in der erlaubten Zeit zu überwinden. Allen voran Kathrin Müller mit ihrer Schimmelstute Cornetta von Cornet Obolensky aus der Zucht des Gestüts Lewitz. In einer schnellen Zeit von 71,85 Sekunden meisterten die beiden die 13 Hindernisse. Damit war ihnen der Sieg nicht zu nehmen. Die beiden sind seit mehr als fünf Jahren ein Paar.

Auf dem zweiten Platz landete Stephi de Boer mit Facebook von For Edition I-Lancer II vor Laura Klaphake mit Silverstone G, die auch mit ihrem zweiten Pferd Catch me if you can keine Stange berührte und damit gleich zwei Eisen im Feuer hat. Die B-Kader-Reiterin ist aktuell wirklich gut drauf, zuletzt hatte sie bei der Global Champions Tour-Etappe in Hamburg Platz fünf belegen können. Auch da war die neunjährige Catch me if cou can von Catoki ihre Partnerin.

Die Ergebnisse der ersten Wertungsprüfung der Damen in der Übersicht

Erste Wertung der Herrenkonkurrenz

Für Marco Kutscher lief die erste Wertungsprüfung perfekt. In dem Springen der Klasse S**** erwies sich seine westfälische Stute Chaccorina wieder einmal als perfekte Partnerin. Die elfjährige Stute berührte keine Stange und war in 67,99 Sekunden schnell unterwegs. "Mit ihr habe ich ein erfahrenes Pferd unter dem Sattel, so dass ich im zweiten Umlauf auch auf Sieg reiten konnte", erklärt Marco Kutscher nach seinem Erfolg. Die Chacco Blue-Tochter hatte er 2014 von Gilbert Böckmann übernommen. "Sie hat vielleicht nicht das größte Talent, aber sie will rüber", charakterisiert Marco Kutscher die Elfjährige in einem Satz.

Auf den zweiten Platz sprang Christian Kukuk mit dem westfälischen Hengst Colestus. "Mit ihm hat sich der Parcours heute angefühlt wie eine Springpferdeprüfung", freute sich der Bereiter aus dem Stall von Ludger Beerbaum und der war auch direkt am Telefon als sein Schützling aus dem Parcours ritt. Er rief direkt bei Colestus Besitzerin an. Madeleine Winter-Schulze meldete sich freudestrahlend so: "Wir vergeben keine Autogramme am Telefon." Beste Stimmung also im Stall Beerbaum nach einem Bilderbuchritt. Der Chef ist selbst übrigens nicht in Balve, er reitet in Cannes, verfolgt augenscheinlich aber alles per Livestream. Auch Marco Kutscher hatte kurz überlegt mit seinen Pferden nach Frankreich zu fahren, die Entscheidung nach Balve gekommen zu sein, erweist sich bis jetzt aber als goldrichtig. 

Auch der 26-jährige Philipp Makowei wird glücklich mit seiner Entscheidung sein, in Balve zu starten. Der Springreiter aus Gadebusch war mit Chelsea am Start. Den zehnjährigen Holsteiner von Cassaro-Carthago bildete er innerhalb von zwei Jahren von der Klasse M* bis zur Klasse S**** aus. Erfolgreich wie Platz drei heute eindrucksvoll beweist. Der Wallach gehört übrigens seiner Schwester Birthe Makowei.

Auf Platz vier ritt Harm Lahde mit seinem Schimmel Larry. Er nahm aus dem ersten Umlauf einen viertel Strafpunkt für Überschreitung der erlaubten Zeit mit, konnte im zweiten Umlauf aber eine Nullrunde hinlegen. Ganz ähnlich verlief die Prüfung für die (noch) amtierende Deutsche Meisterin der Damen Simone Blum. Auf der zehnjährigen DSP Alice schaffte sie es in der Herrenkonkurrenz auf den fünften Platz. Neben Jörne Sprehe, die 19. wurde, ist sie übrigens die einzige Frau, die den Herren die Stirn bietet.

Insgesamt gingen 55 Reiter in dem Springen an den Start. Aber nur 46 von ihnen beendeten auch beide Umläufe. Die anderen gaben auf oder verzichteten auf den zweiten Umlauf. -sag-

Zu den Ergebnissen im Detail