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CHIO Aachen: Vom Franz-Stern und Schampus zum Schluss

Kür-Zeit am Samstag-Abend im Aachener Dressurstadion: Publikum in Feier-Stimmung, Siegerin Shelly Francis unter einer Champagner-Dusche und ein Franziskus mit Ingrid Klimke vom anderen Stern.

Im starken Trab zu Platz zwei in der Kür und persönlicher Bestleistung: Ingrid Klimke.

Aachen – Ingrid Klimke hatte gestern Abend vor allem ein Lob für ihren Franziskus: „Echt süß!“ Die beiden rockten zu später Stunde das Dressurstadion beim CHIO Aachen, persönliche Bestleistung mit 78,390 Prozent, Platz zwei in der Kür der Vier-Sterne-CDI-Tour – übrigens wenige Stunden nach ihrem allerersten Dressursieg in Aachen, im Intermediaire I mit Bluetooth, den sie erst seit Ende April in Ausbildung hat.

„Also Wilhelm, wir können jetzt noch nicht fahren, einen Sekt müssen wir jetzt schon noch trinken“, sagte Klimke zu Franziskus' Besitzer und Züchter Wilhelm Holkenbrink, der sichtlich gerührt von seinem Hengst war. „Einmal ein Pferd in Aachen haben“, dieser Traum ist gestern für ihn in Erfüllung gegangen. Franziskus indes genoss sichtlich den Rummel am Rande des Abreiteplatzes. So wie kurz zuvor auf dem Stadion. Zu „Ein Stern“ von DJ Ötzi legten Ingrid Klimke und der Fidertanz-Alabaster-Sohn los. Zu seinen Highlights zählen sicherlich die Trabverstärkungen, Traversalen und erhabene fliegenden Galoppwechsel, auch wenn die Reitmeisterin gestern in den Einer-Tempi dann doch ein klein wenig in die Reitkunst-Kiste greifen musste, weil die Wechsel kürzer wurden und der Musik-Moment zur folgenden Galopp-Pirouette noch auf sich warten ließ. „Da galoppiere ich lieber das Stück noch ohne Wechsel weiter bevor ich einen Fehler riskiere“, dachte sich Klimke. Eine weise Entscheidung. Das Publikum feierte das Paar, und wenn es nach Ingrid Klimke gegangen wäre, hätten sie das noch lange weitermachen können. Und ihr „Franz“, der war „noch nie so gut wie heute“, sagte sie, „er liebt es, wenn die Leute klatschen und mitgehen“.

Strahlende Siegerin in der Kür der CDI-Tour von Aachen: Shelly Francis mit Danilo, hier in Paris.

Das taten sie übrigens auch zuvor bei Shelly Francis aus den USA. Vielleicht war es der Ritt ihres Lebens gestern abend. Auf jeden Fall zeigten sie und Danilo eine mitreißende und frische Kür zu Acapella-Klängen. Nach einem Grand Prix, der den beiden nicht ganz so gut gelingen wollte, war die US-Reiterin eigentlich nur froh, dass „er so toll ging, egal, was dabei herauskommt“. Es gab jedoch Standing Ovations für die mehr als gelungene Vorstellung und 79,305 Prozent seitens der Richter. „Ich war so glücklich, dass ich weinen musste“, meinte die Reiterin später, die als Meilenstein ihrer Karriere ihre Zeit bei Dressurausbilder Johann Hinnemann sieht. Davon konnte man gestern einiges sehen, als ihr Danilo schwungvoll und gleichmäßig an den Hilfen durch das Viereck tanzte. US-Coach Robert Dover beglückwünschte sie im Anschluss mit einer Champagnerdusche – als hätte ihr Reithelm nicht sowieso schon genug geglänzt.

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