Warendorf – Es war eine stilistisch schöne Runde, die Mario Stevens auf Conqest hingelegt hatte. Acht von 38 qualifizierten siebenjährigen Pferden hatten auf dem Warendorfer Youngster Championat im Zweisterne-S-Springen eine fehlerfreie Runde gezeigt, um sich für das Stechen zu qualifizieren. Conqest, der dunkelbraune Holsteinerhengst von Caretino (M.v. Quidam de Revel) machte rund acht Sekunden zu den drei ersten Finalpaaren im Stechen gut. 42,91 Sekunden war somit die unschlagbare Endzeit. Mario Stevens wählte durchweg den schnellsten Weg im Kurs. Der Rhythmus von Sprung zu Sprung blieb dennoch erhalten. "Conquest ist schon viele internationale Springen gegangen. Er ist ein sehr erfahrenes Pferd und hat auch schon viele 1,50 Meter Parcours gesehen", so Sieger Mario Stevens nach seinem Ritt. "Conquest ist ein absolutes Traumpferd. Er hat keine Probleme im Parcours und spring alles. Manchmal wird er schon mal übereifrig vom Tempo. Dazu kommt noch, dass er absolut klar im Kopf ist", beschreibt Stevens seinen Champion, der von Hermann Boeve gezogen wurde. Conquest ist im Besitz der Stevens Sportpferde GmbH. Der frisch gebackene Bundeschampion soll nun erstmal eine Turnierpause erhalten, so Stevens. "Vielleicht geht er dann im Winter noch ein oder zwei Hallenturniere, mal sehen", räumt der Springreiter ein. Platz zwei ging an den Hannoveranerhengst Messenger von Montender unter Florian Meyer zu Hartum (Züchter: Bruna de Paolis). Noch mit Pfiffen und Rufen vom Publikum angeheizt, konnte der Braune mit der großen Galoppübersetzung, der übrigens Paul Schockemöhle gehört, die Bestzeit nicht mehr toppen (0 Fehler i. Stechen/78,46 Sek.). Bronze ging an das Deutsche Sportpferd Cario unter Robert Bruhns. Die unscheinbar wirkende Fuchsstute von Couleur Rouge aus der Mutter von Kolibri steuerte Bruhns im Stechen in 78,74 Sekunden über den Parcours auf der Burandtwiese. Pech hatte Jens Goldfuß. Er hätte noch die Siegerschärpe holen können. Doch bedauerlicherweise erschrak der Hengst noch vor dem ersten Sprung. Der Reiter konnte nur mit starkem Schenkeldruck seinen Westfalen Cordynox (v. Corndao I/Polydor) vom Landgestüt Warendorf zum ersten Stechhindernis treiben. Die Konzentration war erstmal dahin, trotzdem kam das Paar noch fehlerfrei durch den Parcours (0/78,27) und holte den ärgerlichen vierten Platz. "Ich weiß auch nicht, ob Cordynox (Züchter: ZG Ewers) sich vor der Startlinie erschrocken hat, oder was da war. Ich hoffe einfach nur, dass ich die WM der jungen Springpferde noch reiten darf", so der enttäuschte Viertplatzierte.  -sr-

Alle detaillierten Ergebnisse finden Sie im Internet: Bundeschampionate Warendorf

Einen ausführlichen Artkel über die Bundeschampionate in Warendorf lesen Sie in der Oktoberausgabe von Reiter Revue International, die Ende September im Handel erscheint.