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Sport

Bundeschampionate: Baccardi setzt sich durch

Drei Landesverbände fieberten beim Finale der dreijährigen Hengste mit: Oldenburg, Westfalen und Hannover. Am Ende machte ein Westfale das Rennen, wenn auch nur mit hauchdünnem Vorsprung.

Warendorf – Nach dem ersten Teil des Finales lagen die dreijährigen Hengste sehr, sehr dicht zusammen. Der Westfalenhengst Baccardi von Belissimo M führte hauchdünn vor dem Oldenburger Lilliano OLD, der wiederum mit einem halben Punkt Abstand Nymphenburg's First Ampere im ersten Finalteil hinter sich gelassen hatte. Im Fremdreitertest wurden die Karten neu gemischt. Kim Pfeiffer, Trägerin des Goldenen Reitabzeichens dank S-Erfolgen im Spring- und Dressursattel, und Vielseitigkeitsreiterin Bettina Hoy fühlten den Hengsten beim Fremdreitertest auf den Zahn.

Bettina Hoy bescherte den Hengsten in jedem Fall ein wenig Abwechslung, als sie mit ihnen im leichten Sitz Galoppverstärkungen übte. Nymphenburg's First Ampere gefiel das so gut, dass er einen zusätzlichen Hüpfer einbaute – nicht unbedingt förderlich für die Fremdreiterbewertung. Mit 17,5 Punkten bedachten die beiden Amazonen den von Ampere-Weltruhm abstammenden Hengst, den Jan Siemsglüss gezogen hat. Ein Endergebnis von 62,0 bedeutete die Bronzemedaille für ihn und seinen Reiter Eike Bewerungen.

Sehr gelassen beim Fremdreitertest blieben hingegen Baccardi und Lilliano OLD. Zu ihrem Ergebnis aus dem ersten Teil durften die Richter jeweils 19,0 Punkte hinzurechnen – machte in der Summe bei Baccardi 64,5 und bei Lilliano 64,0 Punkte. Der neue Champion heißt damit Baccardi und stammt aus der westfälischen Zucht von Agnes Beckhoff. „Baccardi ist sehr relaxt und wirklich leichtrittig. Einfach ein sympathisches Pferd", charakterisiert Claudia Rüscher ihren neuen Champion. Für ihn steht als nächstes die Hengstleistungsprüfung an, „das ist für die jungen Hengste schon immer sehr viel Programm in einem Jahr. Aber ihm kommt zugute, dass er so rittig ist und schnell lernt", fährt die Reiterin fort. Bisher ist sie mit Baccardi nur drei Turniere geritten: „Sie haben ihr Leben noch vor sich. Und man will ja noch mehr Wettbewerbe mit ihnen bestreiten, so teilt man sich die Kräfte eben ein."

Den Vizetitel mehr als verdient hat sich heute der Lissaro-Sohn Lilliano OLD aus der Zucht von Karl-August Schulte-Varendorff, den seine Tochter Christiane Schulte-Varendorff vorstellte. Auch der Oldenburger wurde schonend auf das Championat vorbereitet. Das Großevent in Warendorf war erst sein zweites Turnier und das nahm er so gelassen, dass er selbst bei der Siegerehrung nicht mit der Wimper zuckte. „Wir haben ihn locker trainiert und auch mal auf dem Acker galoppieren lassen", verriet ihr Bruder Carl-Herwart Schulte-Varendorff. Der braune Hengst beeindruckte nicht nur durch seinen Raumgriff, sondern vor allem auch durch seine Losgelassenheit. Für alle Fans des Hengstes: Der Züchter erwartet im kommenden Jahr wieder ein Lissaro-Fohlen aus Lillianos Sir Donnerhall I-Mutter. „Die Mutter ließ sich auch sehr gut reiten. Ihre Qualität hat uns so überzeugt, dass wir sie in die Zucht genommen haben, da darf man einfach nur die Besten für nutzen", verdeutlicht Carl-Herwart Schulte-Varendorff wie man einen Vizebundeschampion züchtet. -saw-