Essen – In allen Ringen der Messehallen in Essen dreht es sich heute um das Sportpferd. Doch wie sollte das aussehen? Welche Eigenschaften braucht es?

Sport oder Freizeit, das ist hier die Frage

Bei den ersten Messebesucher in unserer Umfrage lösten wir mit dieser Frage bereits eine kleine Diskussion aus. Denn: wo fängt Sport überhaupt an? "Das fängt für mich auch schon auf dem Reitplatz an, wenn man Lektionen oder wettbewerbsorientiert reitet. Ich finde, man muss mit einem Sporttpferd nicht unbedingt Turniere reiten", meint Eva Peitz. "Aber dann würde ich es eher Freizeitpferd nennen", widerspricht Jacqueline Wachendorf, früher aktive Leistungssportlerin im Voltigieren.

Und Johanna Prügelmeier warf ein, dass doch vor allem das zielorientierte Reiten im Vordergrund stehe, wenn von Sportreiten die Rede sei. Einig waren sich dann alle: Ein gutes Sportpferd muss durchlässig, gehorsam, kooperationsbereit und arbeitswillig sein. "Es muss dem Reiter vertrauen und darf keine Angst haben. Und es muss auch robust sein", findet Eva Peitz.

Energie und Willen

Drei niederländische Zuschauerinnen, allesamt aus dem Dressurlager, stehen interessiert am Ring in Halle 10/11. Für sie war der Sportpferdetag mit ein Grund, heute die zweieinhalbstündige Reise von Bergen op Zoom in Holland nach Essen anzutreten. Das perfekte Sportpferd muss für Carina Hautz in erster Linie gesund sein und einen guten Charakter haben.

"Es muss immer nach vorne gehen wollen. Es gibt Pferde, die haben einen guten Bau, können aber nicht laufen. Und es gibt Pferde, die haben vielleicht ein weniger gutes Exterieur, können sich aber prima bewegen", fügt Fabienne Brandt hinzu. "Eigentlich ist es wie bei menschlichen Sportlern aus, so müssen auch Sportpferde leistungsbereit sein, Willen und Energie haben", sagt Carina Hautz. 

Das Sportpferd als Allrounder

Wir fragen ein Paar mit Gestütsprospekten in der Hand. Wiltrud Ackermann und Wolfgang Schuchert haben bereits drei Pferde im Stall, plus einen Rentner im Alter von 30 Jahren. "Das Wunschpferd gibt es sowieso nicht, man muss auch mal Kompromisse eingehen", meint Wolfgang Schuchert.

"Ein Sportpferd muss in unseren Augen ein Allrounder sein. Brav im Gelände und nett zu reiten in der Dressur", sagt Wiltrud Ackermann. Ihre Tochter hat ein Pony, mit dem sie in E-Springen erfolgreich reitet. Darüber hinaus springt es aber nicht, die Tochter möchte das Pony dennoch behalten. "Dann reitet sie lieber weiter E, meinte sie zu uns", erzählt Ackermann. Nein, trennen können sie sich von ihren Sportpferden nicht, egal, wie hoch sie springen oder welche Stärken und Schwächen sie haben. "Die bleiben", lacht Wolfgang Schuchert und freut sich nun auf einen schönen Tag des Sportpferdes auf der Equitana 2013. -sr/kl-