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Equitana

Tag 4: An die Leinen fertig los!

Heute ist auf der Equitana der "Tag des Fahrsports". Auch die Reiter Revue Redaktion hat sich auf den Bock gesetzt.

Essen – Tatort Halle 2. Am Stand der Verreinigung der Freitzeitreiter (VFD) liegen Leinen und Fahrpeitsche griffbereit auf der Kutsche von Fahrtrainer Udo Lange. Er gibt hier das Kommando für alle, die mal einen Zweispänner steuern wollen – über den Monitor. Denn sein Gespann ist ein Kutschen-Simulator. Noch nicht ganz ausgereift, aber eine Neuheit auf der Equitana. 50.000 Euro kostet das Gerät, bestehend aus Kutsche, Holzpferden, Monitor und der nötigen Steuerungstechnik. Bis jetzt kann man schon in Schritt und Trab Gas geben und bremsen. Und folgt dabei einem Echtzeit-Video in idyllischer Sommerlandschaft. Die Zukunftsmusik: In zwei drei Jahren sollen die Pferde auf dem Bildschirm auch gelenkt werden können.

Schon weiter sind hingegen die Briten. Hier am Stand von Racewood in Halle 10/11 stehen zwei reizende Plastik-Rappen, Stockmaß 1,60 Meter und wiehern auf Krauleinheit. Ein Ritt kostet 10 Euro. Der eine ist Dressur-Experte, der andere ist absolute Welt-Neuheit, ein Spring- und Vielseitigkeitsprofi. Gestützt durch eine ausgefeilte Software, die Schenkeldruck und Zügelhilfen und Gewichtsverlagerung misst, bewegt sich der Schwarze behäbig durch Trainingsparcours oder Querfeldein-Strecken. Geschäftsführer, Bill Greenwood, hat den Simulator schon fleißig an den Mann gebracht. Vier Rappen gehen nach Großbritannien, einer nach Quatar, einer nach Kuwait... "Dort ist halt das Geld. Europa tut sich etwas schwer", sagt Greenwood. Immerhin: ein lackschwarzer Simulator kostet über 56.000 Euro. Auf der Messe stellt Greenwood nur die Basis-Software vor. Doch die Rappen sind noch "weiter ausgebildet". In der Professional-Version werden nicht nur die Hindernisse höher, sondern auch das Pferd empfindlicher. "Nicht selten fallen die Leute auch mal runter oder die Pferde verweigern", erklärt Greenwood. "Damit sollen die Reiter lernen mehr Gespür für das lebende Pferd zu entwickeln." Klar, ein Ersatz für ein echtes Pferd ist es nicht, aber so mancher Ruck im Maul bleibt den lebenden Vierbeinern so erspart. Denn eine haarkleine Analyse mit Säulen-Statistik gibt es für jeden Reiter als Ausdruck dazu. Nichts als die Wahrheit. -kl/sr-