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Europameisterschaften 2015

Plauderstunde mit CNN-Moderatorin Christina Macfarlane

Es sind nicht nur die Reiter und Trainer, die in Aachen etwas zu erzählen haben. Christina Macfarlane von CNN Equestrian reiste um die Welt, um alle fünf Reitsport-Disziplinen in einer Hintergrundreportage einmal ganz genau vorzustellen.

Aachen – Früher hat sie den Ski-Sport für den internationalen TV-Sender CNN begleitet, heute berichtet sie über Reitsport. Reiter Revue International hat die Reporterin getroffen und mit ihr über Lieblings-Disziplinen, schwierige Interviews und natürlich über den traurigen Abschied von Totilas gesprochen.


Sie sind zum ersten Mal in Aachen. Was macht die Europameisterschaften Ihrer Meinung nach so besonders?
Die Europameisterschaften haben eine so lange Tradition und Historie. Und jetzt werden hier fünf Europameisterschaften an einem Platz veranstaltet. Das sind fünf verschiedene Welten. Das ist wirklich großartig. Wir sind mit unserem Team von CNN Equestrian in diesem Jahr in Rom und Las Vegas gewesen und fahren noch nach Blair Castle und Barcelona. Das sind sehr verschiedene Veranstaltungen. Hier wird alles irgendwie vereint.

Leider ist dieses Ereignis nun unweigerlich mit dem Abschied von Totilas aus dem Sport verbunden. Was denken Sie darüber?
Er ist ein so fantastisches Pferd. Es ist schockierend und traurig, was passiert ist. Es ist außerdem sehr traurig, dass er und Valegro nicht in bester Verfassung gegeneinander antreten konnten. Das wäre hier die letzte Chance gewesen. Aber wir müssen immer dran denken, dass Totilas der Dressur ein neues Gesicht gegeben hat. Daran werden sich immer alle erinnern.

Haben Sie eigentlich eine Lieblings-Disziplin?
Ich habe den Reitsport eine ganze Weile nicht verfolgt. Ich mache das jetzt ungefähr seit einem Jahr und die Disziplin, zu der ich wirklich eine Verbindung aufgebaut habe, ist die Dressur. Das ist total seltsam, weil ich eigentlich Sportarten liebe, in denen der Adrenalinspiegel steigt. Aber in der Dressur gibt es Momente, die so nervenaufreibend und aufregend sind und gleichzeitig so schön.
Eine neue Disziplin, die ich durch die Arbeit für die Europameisterschaften kennengelernt habe, ist das Fahren. Am Anfang habe ich mich gewundert, ob es wirklich interessant sein kann. Aber vergangenen Monat bin ich nach Rotterdam gefahren und habe Koos de Ronde getroffen. Wir waren in seinem Stall und er hat mich einen Vierspänner fahren lassen. Das war wahnsinnig schwierig und unglaublich aufregend. Ich sehe es seitdem mit anderen Augen. Das kann wirklich ein gefährlicher Sport sein.

Welche Disziplin würden Sie sonst noch gerne einmal ausprobieren?
Ich würde total gerne mal in den Dressursattel steigen. Ich glaube, wenn man es kann, muss es sich unglaublich anfühlen. Mein Produzent hat den Vorschlag gemacht, ich solle es mal mit Voltigieren probieren. Aber ich bin die ungelenkigste Person der Welt (lacht). Allein der Gedanke, einen Handstand auf einem Pferd zu machen, ist besorgniserregend. 

Wie sieht denn Ihre Berichterstattung über Aachen aus?
Wir wollen den Menschen noch einmal alle fünf Disziplinen näher bringen. Dafür nutzen wir dieses Event als Ausgangspunkt. Und dann wechseln wir zu den Spezialisten wie beispielsweise Koos de Ronde im Fahrsport. CNN ist weltweit zu empfangen. So können wir es bis Amerika übertragen. Reining haben wir zum Beispiel bei Reining-Profi Tom McCutcheon in Texas gefilmt. In Deutschland haben wir bei Meredith Michaels-Beerbaum und Isabell Werth gefilmt. Sie haben sich gegenseitig über ihre Disziplinen interviewt. Das war wirklich lustig.

Mit welchem Reiter haben Sie denn bislang besonders gerne Interviews geführt?

Als ich ganz neu in dieser Sendung war, habe ich eines der ersten Interviews mit Charlotte Dujardin geführt. Sie ist ein großer Name, aber wenn man sie persönlich trifft, ist sie unglaublich witzig und hat einen besonders schwarzen Humor. Es war so erfrischend. Vor allem in Kombination mit ihrem Trainer Carl Hester. Er ist genauso humorvoll und gemeinsam sind sie unschlagbar.
Das bislang wohl schwierigste Interview habe ich mal mit Bertram Allen geführt. Er ist noch so jung und ist so schnell so erfolgreich geworden, dass er noch wenig Erfahrung mit den Medien hatte. Ich bin gespannt, wie er auch darin wächst. Er ist ein so talentierter Reiter und wird sich insgesamt weiterentwickeln.

Blick in die Zukunft: Wer wird morgen im Spring-Nationenpreis denn die Goldmedaille holen?
Eine schwere Frage. Vielleicht die Deutschen. Aber ich habe beide Daumen für Großbritannien gedrückt. Auch im Hinblick auf die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro nächstes Jahr. Es wäre eine Schande für die Olympiasieger von London 2012, wenn sie sich nicht qualifizieren würden.