Zum Inhalt springen

Drücken Sie Öffnen / Eingabe / Enter / Return um die Suche zu starten

Pferd verklagt seine Vorbesitzerin wegen Misshandlung

In den USA fordert ein Pferd mindestens 100.000 Dollar Entschädigung von seiner ehemaligen Besitzerin, die es monatelang extrem vernachlässigt hat. Hinter der Klage steht eine Tierschutzorganisation.

Der einst vernachlässigte Hengst Justice ist wieder in einem guten Zustand – dank des Engagements von Tierschützern.

Hillsboro/USA – In den USA ist es möglich: Ein Pferd zieht vor Gericht. Die Tierschutzorganisation Animal Legal Defence Fund fordert im Namen des Hengstes Justice eine Entschädigung für das misshandelte Pferd. Der Grund sind das Leid des Pferdes und die hohen medizinischen Kosten für seine Pflege. Sollte die Klage erfolgreich sein, wäre das ein bedeutsames Signal: Erstmals würde dann deutlich werden, dass Tiere das Recht haben, Menschen zu verklagen. Stephen Wells vom Animal Legal Defense Fund erklärt: „Die Gesetzgebung in Oregon erkennt bereits Justice’s Recht an, frei von Grausamkeit leben zu dürfen.“ In der Klage ginge es darum, die verfügbaren Rechtsmittel im Tierschutz auszuweiten. Der oberste Gerichtshof von Oregon gilt als fortschrittlich in Tierschutzfragen. Er hat bereits festgelegt, dass Tiere in Missbrauchsfällen als individuelle Opfer betrachtet werden sollen.

Im März 2017 befreiten Tierschützer nach eigenen Angaben den Hengst im Bundesstaat Oregon aus der Vernachlässigung. Sie hätten demnach ein abgemagertes Pferd mit Erfrierungen, Läusebefall und einem Regenekzem vorgefunden. Momentan übernimmt die gemeinnützige Organisation Sound Equine Options die hohen Kosten für Justice’s medizinische Versorgung – ein neuer Besitzer ist schwierig zu finden. Die Vorbesitzerin bekannte sich bereits zu ihrer Schuld und willigte ein, die Kosten für die Pflege des Hengstes zu übernehmen – aber nur bis zum 6. Juli 2017. Um die späteren Behandlungskosten, auch zukünftige, geht es in der nun laufenden Klage.