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Im Interview: Benjamin Kröni, Gründer einer Schweizer Pferde-Sharing-Plattform

„Mittlerweile sind über 7.000 Nutzer registriert“

Benjamin Kröni ist 19 Jahre alt und kam auf die Idee, eine digitale Reitbeteiligungs-Börse ins Leben zu rufen. In der Schweiz ist www.horsedeal24.com schon populär – nicht zuletzt, weil das Fernsehformat „Die Höhle der Löwen“ zum Sprungbrett wurde.

Eine Schweizer Internetplattform hat sich voll auf das Thema Reitbeteiligungen spezialisiert.

Benjamin, bist du Reiter oder wie kamst du auf die Idee, eine Plattform für Reitbeteiligungen ins Leben zu rufen?

Meine Freundin war im Pferdesport aktiv. Sie hat beim ersten Date gesagt: „Steig‘ mal auf das Pferd. Sonst kriegst du mich nicht.“ Ich hab‘ das dann einfach mal gemacht, konnte mich einigermaßen beweisen und bin mittlerweile Freizeitreiter. Pferde begeistern mich sehr und mein Hobby habe ich jetzt zu meinem Beruf gemacht. Ich selbst habe einen E-Commerce-Background und mir damals überlegt, wie man Reiter und Pferdebesitzer, die auf der Suche nach einer Reitbeteiligung sind, professionell zusammenbringt und die finanzielle Abwicklung einfach und sicher digitalisieren kann.

Bei „Die Höhle der Löwen Schweiz“ hast du einen Deal von 100.000 Schweizer Franken erhalten. Wie wird das Geld genutzt?

Erst mal in die Ferien! (lacht) Nein, Spaß. Wir haben viel wertvolles Feedback von den Nutzern bekommen und versuchen jetzt, neue, wichtige Funktionen auf die Plattform zu bringen, die sie sich wünschen, wie das Kalendertool, wo Reiter und Pferdesitzer Termine und Aufgaben miteinander koordinieren können. Natürlich setzen wir das Geld aber für Marketing ein, um die Plattform in der Pferdeszene bekannt zu machen.

horsedeal24.com klingt ja eher nach einer Verkaufsplattform.

Es war gar nicht so leicht, einen passenden Namen zu finden, weil viele Domains schon vergeben sind. Unser Fokus liegt aber ganz klar auf Reitbeteiligungen. Reiter und Pferdebesitzer gehen bei uns ja sozusagen einen Deal ein. Ganz am Anfang hatten wir mal einen Marktplatz für Verkaufspferde, wussten aber, dass der Markt in der Schweiz recht klein ist. Auf die Idee, den Bereich Reitbeteiligungen zu digitalisieren, kam aber noch niemand und genau das motivierte mich, das Vorhaben anzustoßen. Mittlerweile sind über 7.000 Nutzer registriert, aktuell circa 200 Pferde im Angebot. Täglich sind es 10 bis 15 neue Pferde. Es ist aber wie ein Durchlauferhitzer. Pro Tag sind dann auch rund 10 Reitbeteiligungen gefunden.

Für jeden Reiter ist es das Wichtigste, dass es seinem Pferd gut geht. Dies hat viel mit Vertrauen zu tun. Was macht dich so sicher, dass man den Usern deiner Plattform vertrauen kann?

Nutzer müssen bei uns ihre E-Mail und Telefonnummer verifizieren lassen und wir arbeiten an einem Algorithmus, der beispielsweise verdächtige Aktivitäten wie Spam erkennen soll.Über die Plattform kann direkt ein Termin ausgemacht werden, damit sich die Leute auch real kennenlernen können. Unsere Filterfunktionen sind so aufgestellt, dass man sehr klar angeben kann, was die Anforderungen an die zukünftige Reitbeteiligung sind, wie zum Beispiel ob ein Reitabzeichen erforderlich ist oder das Pferd auch für Turniere eingesetzt werden darf. Kommt es zu einem Deal, helfen wir Reitern und Nutzern mit unserem 24/7-Support und der kostenlosen Rechtsberatung. Bei Unstimmigkeiten können beide Parteien den Vertrag auf monatlicher Basis beenden.

Du sagst, eure Plattform kümmere sich auch um Versicherung und Zahlungsabwicklung. Inwiefern?

Registrieren und gegenseitig Nachrichten schreiben, kann man kostenlos. Wenn man dann einen monatlichen Vertrag mit dem Besitzer abschließt, profitiert man von vielen Benefits, wie Vergünstigungen bei unseren Partnern, unserem Support durch geprüfte Reitlehrer und dem Kalender- und Aufgabentool, das wir Nutzern anbieten. Es hilft ihnen dabei, die Kommunikation zu erleichtern. Wir kümmern uns um die Zahlungsabwicklung, damit der Pferdebesitzer auch regelmäßig seine Einnahmen erhält. Der Reiter hinterlegt seine Zahlungsdaten, ähnlich wie bei Airbnb. An den Zahlungen verdienen wir dann einen kleinen, prozentualen Anteil mit, damit wir unsere Plattform weiter ausbauen können.

Soll es denn auf Dauer auch über die Schweizer Grenzen hinaus funktionieren?

Wir wollen uns erst in der Schweiz etablieren, denken aber natürlich auch Richtung Deutschland.