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Verbandspolitik

Halla gegen Donnerhall? Ein neuer Graben zwischen Dressur und Springen?

Bei den neuesten Gerüchte aus Warendorf geht es um den Verbleib der Halla-Statue …

Warendorf/Oldenburg. Nach den jüngsten Erfolgen der deutschen Dressurreiter  soll man beim Deutschen Olympiade Komitee der Reiterei (DOKR) darüber nachdenken, ob man die Statue Halla, das berühmte Springpferd von Hans Günter Winkler, gegen die Bronze des Dressurvererbers Donnerhall austauschen solle. Beide Pferde sind längst tot, ihre lebensgroßen Bronzen erinnern an die wertvollen Tiere.

Bei Olympia 2012 waren es ausschließlich Söhne und Enkel des Oldenburger Dressurvererbers Donnerhall, die für den Erfolg der deutschen Dressurreiter sorgten. Der aktuelle Sieg der (zwar dänischen) Dressurreiterin Nathalie zu Sayn-Wittgenstein mit dem Donnerhall-Sohn Digby in Doha bestätigte die Überlegungen, ob die als Wunderstute verehrte Halla noch zeitgemäß sei.

Dabei steht Halla seit über 30 Jahren als Wahrzeichen vor dem DOKR. 1956 ging die Stute in die Geschichte ein, als sie ihren Reiter Hans Günter Winkler 1956 bei den Olympischen Spielen über den Parcours trug. Winkler erlitt damals vor dem Start einen Leistenbruch und absolvierte den Parcours unter größten Schmerzen. Halla sagt man nach, dass sie ihren Reiter trug, obwohl der kaum Einwirkung auf sie hatte. Das bedeutete damals Gold für Deutschland.

Ein Erfolg, den allerdings die Dressurreiter trotz der Donnerhall-Gene 2012 nicht erringen konnten. Auch deshalb ist der Austausch der Statuen so umstritten.

Die 700-Kilogramm schwere Bronze-Statue von Donnerhall soll aus der Oldenburger Fußgängerzone verschwinden und an Stelle von Halla vor dem DOKR wieder aufgestellt werden. Auf der einen Seite sollen sich nun darüber die Einzelhändler in Oldenburg brüskieren, da sie mit einem Einbruch ihres Umsatzes rechnen. Nicht wenige Besucher kommen wegen Donnerhall in die niedersächsische Stadt – zudem am 7. April ein verkaufsoffener Sonntag angesetzt ist. Zum anderen sind die Springsportfreunde entsetzt und fürchten weitere Benachteiligungen ihrer Disziplin innerhalb der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN).

Halla hatte bereits eine Pause hinter sich: Im Jahr 2009/2010 wurde sie als Exponat für die Ausstellung "Helden des Sports" nach Hattingen ausgeliehen. Seitdem steht sie längst wieder in Warendorf und trägt an kalten Wintertagen sogar die DOKR-Decke.

Reiter Revue International sammelt Zuschriften gegen Hallas Abschied und wird sie der FN und dem DOKR vorlegen. Schreiben Sie uns Ihre Meinung unter dem Stichwort "Halla" an brief@reiterrevue.de.

– A. Pril, I. –