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Aktuell

FN-Mitgliederzahlen weiter rückläufig

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung hat keine guten Nachrichten: Im vergangenen Jahr haben die bundesweiten Reitvereine 11.823 ihrer Mitglieder verloren.

Warendorf – 1,67 Prozent weniger Mitglieder, so klingt die Zahl noch nicht allzu beunruhigend. Doch mit 697.067 Mitgliedern ist die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) erstmals unter die 700.000-Grenze gefallen. Sie bleibt unter dem Dach des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) der achtgrößte Sportverband.
Die allgemeine demographische Entwicklung mit weniger Kindern und Jugendlichen sowie die Veränderungen in den Schulstrukturen mit mehr Ganztagsunterricht blieben erwartungsgemäß auch im vergangenen Jahr nicht ohne Folgen für die Mitgliederstatistik der FN. Zum Stichtag 31.12.2013 vermeldete der DOSB exakt 697.067 Mitglieder in 7.227 Reit- und Fahrvereinen.
 Allein rund 7.500 verlorene Mitglieder stammen aus der Altersklasse der Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre. Dies sind knapp zwei Drittel. Jungen und Männer sind vom Rückgang stärker betroffen als Mädchen und Frauen. Besonders augenfällig ist dies bei den über 26-jährigen Männern. Knapp 5.000 haben die Vereine verlassen, wohingegen bei den über 26-jährigen Frauen sogar ein Zuwachs von rund 1.500 Mitgliedern erzielt wurde – der einzige „Lichtblick“ in der gesamten Statistik.
 
Schaut man sich die Zahlen für die einzelnen Länder an, so schlägt bei drei vergleichsweise kleinen Verbänden ein Plus zu Buche: Berlin-Brandenburg wuchs um 261 Mitglieder (+1,69 %), Mecklenburg-Vorpommern um 282 (+3,27) und Hamburg um 53 (+1,09). Alle anderen Landesverbände haben ein Minus vor den Zahlen. Am schlimmsten betroffen sind Schleswig-Holstein mit einem Verlust von 5,3 Prozent (2.184 Mitglieder) und das Saarland, dessen Minus 6,4 Prozent (801 Mitglieder) beträgt. Die Verbände Westfalen und Rheinland liegen mit -1,55 bzw. -1,65 in etwa im Bundesdurchschnitt, minimal besser sieht es in Baden-Württemberg (-1,25). Hannover (-1,18), Bayern (-1,13) und Hessen (-1,12) aus.
 

FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach sagte: „Natürlich hätten wir uns positive Zahlen gewünscht, aber die jetzt vorliegende Statistik für 2013 überrascht uns nicht. Es war abzusehen, dass wir wiederum Mitglieder verloren haben. Ich fürchte, wir müssen uns auch in den kommenden Jahren noch auf sinkende Zahlen einstellen, bis sich die Abwärtsentwicklung konsolidiert hat. Dieses Problem haben derzeit die meisten großen Sportverbände. Umso wichtiger ist es, dass wir als FN mit unseren Landesverbänden und den Vereinen an der Basis größtmögliche Anstrengungen unternehmen, den Reitsport vielen Menschen zu öffnen und attraktive Angebote rund ums Pferd zu schaffen.“
 
Die Deutsche Reiterliche Vereinigung steht mit ihrer Mitgliederentwicklung in einer Reihe mit zahlreichen großen Sportverbänden. Der Deutsche Leichtathletik-Verband verlor 2,13 Prozent (18.189 Mitglieder), der Deutsche Handball-Bund 2,07 Prozent (16.625), der Deutsche Tennis Bund 1,84 (27.080), der Deutsche Tischtennis-Bund 1,7 (10.167) und der Deutsche Schwimmverband 0,87 (4.970).
 
Aber es gibt auch Erfolgsgeschichten. So erzielte der Moderne Fünfkampf ein sattes Plus von 5,67 Prozent, Hockey von 4,88 Prozent und Triathlon legte um 3,26 Prozent zu. Der Gigant unter den Sportverbänden, der Deutsche Fußball-Bund, wuchs um  0,43 Prozent. Allerdings ist dieses kleine Plus wahrscheinlich wieder auf den Zulauf der Bundesliga-Clubs zurückzuführen. Bei den nicht-olympischen Sportverbänden ist der Deutsche Alpenverein einmal mehr der Gewinner. Er steigerte seine Zahlen erneut deutlich um 4,67 Prozent. -schn/pm-