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FN fordert finanzielle Unterstützung für Reitschulen - DOSB schreibt offenen Brief zur Öffnung der Sportstätten

Ein Drittel der Reitschulen hat Angst vor der Pleite durch den anhaltenden Lockdown. Und auch andere Sportvereine bangen um ihre Existenz. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung startet deshalb eine Social Media-Aktion, der Deutsche Olympische Sportbund appelliert in einem Brief an die Politik.

Schulpferde sind Lehrmeister und Seelentröster.

Warendorf - Der Lockdown hält an und die Sportvereine sind geschlossen. Noch ist keine Lockerung beschlossen. Deshalb ist es für die FN an der Zeit, auf die angespannte finanzielle Lage von Reitschulen und -vereinen mit Nachdruck aufmerksam zu machen. Denn seit Monaten fallen die Einnahmen für Reit- und Voltigierunterricht weg, die Kosten für die Versorgung der Pferde und die Anlagenpflege bleiben aber. Ein Drittel der Reitschulen in Deutschland sieht seine Existenz aufgrund der Corona-Pandemie gefährdet, denn die bisherigen Förderprogramme reichen nicht aus, hat die FN in einer bundesweiten Umfrage, an der rund 3.000 Reitschulen teilnahmen, abgefragt.

Um Politik und Öffentlichkeit auf die Notlage der Reitschulen aufmerksam zu machen, startet die FN die Social-Media-Aktion #KEINSchulpferdweniger. Im Mittelpunkt der Aktion steht die Forderung nach Kurzarbeitergeld für Schulpferde.

Wie die FN nachdrücklich mitteilt, sei Reitunterricht "möglich und nötig. Experten bestätigen, dass das Infektionsrisiko beim Reitunterricht gering ist, da Abstands- und Hygieneregeln hier besonders gut eingehalten werden können – auch im Gruppenunterricht, denn mit und auf dem Pferd haben die Reitschüler schon aus Sicherheitsgründen großen Abstand zueinander. Zudem bewegen sich die Pferdesportler überwiegend draußen. Selbst in der Reithalle herrschen nahezu Außenbedingungen".

Die FN ruft deshalb alle Pferdesportler dazu auf, sich an der Aktion „Kurzarbeitergeld für Schulpferde“ zu beteiligen und auf die Not der Schulpferde aufmerksam zu machen. Reitschulen und ihre Schüler können zum Beispiel Fotos ihrer Schulpferde posten oder Videobotschaften aufnehmen und veröffentlichen. Um die größtmögliche Aufmerksamkeit zu generieren, sollten alle Beiträge zu diesem Thema um die Hashtags #KEINSchulpferdweniger und #KurzarbeitergeldfürSchulpferde ergänzt werden.

Brief an die Kanzlerin

Auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) wird mit der Forderung nach Lockerung lauter. In einem offenen Brief wendet man sich an Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidentenkonferenz:

Der organisierte gemeinnützige Sport in Deutschland, die bundesweit größte zivilgesellschaftliche Gemeinschaft mit über 27 Millionen Mitgliedschaften in rund 90.000 Sportvereinen unter dem Dach des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), verharrt mit wenigen Ausnahmen nun monatelang im verordneten Lockdown. Insbesondere der Breitensport hat mit hoher Solidarität die verschiedenen Maßnahmen und Einschränkungen in der gesamten Pandemie-Phase vollumfänglich mitgetragen.

Zudem haben die Sportvereine im vergangenen Jahr durch eigene Maßnahmen - ausgehend von den DOSB-Leitplanken über die Übergangsregeln von über 60 Spitzenverbänden bis zu international hoch anerkannten Hygienekonzepten - ihren Beitrag zu einem verantwortungsvollen und infektionsarmen Sporttreiben geleistet, solange es erlaubt war.

Nach unserer Überzeugung ist es nun höchste Zeit dafür, dem vereinsbasierten Sport, den „sozialen Tankstellen“ unserer Gesellschaft, endlich wieder eine Perspektive zu geben. Unsere Vereine und Landessportbünde berichten über deutliche Mitgliederverluste, die Zahl der ehrenamtlich Engagierten nimmt täglich ab und nicht zuletzt muss unsere Gesellschaft auf die positiven gesundheitlichen Effekte von Sport unter Anleitung und in der Gruppe verzichten. Dies berichten uns auch die Verbände mit besonderen Aufgaben. Die negativen Auswirkungen von mangelnder Bewegung und Lebensfreude durch gemeinschaftliches Training sind insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, aber auch bei Senioren, deutlich sichtbar.

Mit dem auf den DOSB-Leitplanken fußenden Öffnungsplan der Sportministerkonferenz der Länder, der schrittweise den Vereinssport wieder zugänglich macht, liegt Ihnen ein klarer Fahrplan vor. Der organisierte Sport hat die klare Erwartungshaltung, dass sie diesen Plan nun auch zeitnah ins Werk setzen und damit die Potenziale des Sports bei der Überwindung der Pandemie freisetzen. Mit dem verantwortungsvollen Umsetzen der pandemiebedingten Auflagen und der hohen Disziplin beim Einhalten von Regeln wird der Sport nicht zum Problem, sondern zu einem wertvollen Teil der Lösung!

Der organisierte Sport unter dem Dach des DOSB steht, wie auch in der Vergangenheit, zudem für Maßnahmen und Kooperationen zur Überwindung der Pandemie jederzeit zur Verfügung. Sei es im Bereich der digitalen Kontaktnachverfolgung, bei der Anwendung von flächendeckenden Schnelltests oder für eine bundesweite Bewegungskampagne. Dafür benötigen wir aber jetzt eine Perspektive und Planungssicherheit.