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Weltreiterspiele 2014

Dressur: Charlotte Dujardin und Valegro tanzen zum Grand Prix-Sieg

Aachen ist vergessen! In dieser Form sind die beiden hier unschlagbar. Von 85,271 Prozent für eine wahrlich weltklasse Vorstellung, merkwürdigen Urteilen und einem Wiedersehen mit einem „Eigentlich-Rentner“...

Caen/FRA – Der Grand Prix ist zu Ende und in der Mannschaftswertung bleibt’s dabei: Das deutsche Team holt mit 241,7 Prozentpunkten souverän Gold vor der Mannschaft aus Großbritannien (231,343) und den Reitern aus den Niederlanden (227,4).

Sogar der Himmel meinte es gut mit der britischen Doppel-Olympiasiegerin und den zwölfjährigen, in den Niederlanden gezogenen Negro-Sohn. Unmittelbar nach Prüfungsende – die beiden hatten die Arena kaum verlassen – begann es nicht etwa zu regnen, nein es goss wie aus Kübeln. – Glück für die 29-Jährige, Pech für die nächste Starterin, die Russin Inessa Merkulova und den Trakehner Mister X.
Das Glück der Tüchtigen. Zwischen 84,3 und 85,8 Prozent lagen die Noten, abgesehen von einem, wenn auch leichten Ausreißer nach oben: Chefrichter Stephen Clarke, ein Landsmann der Reiterin, vergab 87,3 Prozent. Ein Schelm, der Böses dabei denkt... Ein paar Pünktchen hin, ein Prozent her – der Sieg war verdient.
Da gab’s nichts auszusetzen, die Wechselfehler von Aachen sind vergessen. Und auch der etwas frühzeitige, vom Pferd bestimmte Stop – Helen Langehanenberg und Damon Hill lassen grüßen – war allenfalls ein kleiner Schönheitsfehler.
Und wurde der Reiterin gegönnt. Strahlend applaudierte auch Isabell Werth, die mit ihrer Bella Rose hinter Charlotte Dujardin letztendlich Zweite wurde (81,529 %). Platz drei ging an Helen Langehanenberg und Damon Hill (81,357 %), Vierte wurde die Niederländerin Adelinde Cornelissen mit Parzival (79,814 %) vor Kristina Sprehe und Desperados (78,814 %). Auf Platz sechs folgte die Österreicherin Viktoria Max-Theurer mit Augustin OLD, dem Oldenburger aus der Zucht ihrer Mutter (77,114 %).
Isabelle Judet, die Richterin aus Frankreich, rangierte dieses Paar sogar an dritter Stelle, und da gehörte es nun wirklich nicht hin.

Apropos Notengebung: Der Franzose Arnaud Serre und der möglicherweise rassebedingt etwas „moppelig“ wirkende Lusitano mit dem treffenden Namen Robinson de Lafont de Massa waren nicht nur die Publikumslieblinge und mit Platz 20 das beste französische Paar, sondern zählten offensichtlich auch zu den Favoriten der australischen Richterin Susan Hoevenaars. Sie sah in diesem Ritt die achtbeste Leistung, ihre kanadische Kollegin Elizabeth McMullen scheint dagegen kein Lusitano-Fan zu sein: Bei ihr kam das Paar an 43. Stelle.
 
Ein Wiedersehen gab es übrigens auch mit einem Pferd, das im vergangenen Jahr bei den Europameisterschaften im dänischen Herning mit großem Bahnhof und unter heißen Tränen aus dem internationalen Sport verabschiedet worden war: Digby unter der im vierten Monat schwangeren Nathalie zu Sayn-Wittgenstein. Der 17-jährige Donnerhall-Sohn kam auf 72,771 Prozent – Platz 21. Offensichtlich sind Toppaare in Dänemark derzeit rar. Und da es für die Reiter auch um die Olympia-Qualifikation geht, wurde der Dunkelbraune eben wieder reaktiviert.
 
Die Olympia-Qualifikation haben die Medaillengewinner jetzt in der Tasche: Auch in Rio 2016 werden die deutschen Reiter auf die aus den Großbritannien und den Niederlanden treffen. Gezweifelt hat daran ohnehin keiner. –mic–
 
Das komplette Grand Prix-Ergebnis gibt’s hier: http://www.normandy2014.com/live/2/dressage