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Europameisterschaften 2015

Deutschland nach wie vor auf Titelkurs – Totilas’ Vorstellung wirft Fragen auf

Der dritte Teamreiter ist durch – für Deutschland war das Matthias Alexander Rath auf Totilas. Trotz der momentanen Rangierung auf Platz zwei eine wenig überzeugende Vorstellung – auch nach Meinung einiger Richter...

Aachen – Vorläufig in Führung liegt der Niederländer Hans Peter Minderhoud mit Glock’s Johnson. 77,586 Prozent das Ergebnis des Paares. Dahinter Rath und der „Millionenhengst“ mit 75,971 Prozent. Eigentlich hatte man auf einen Ritt um die 80 Prozent  gehofft. Oder doch zumindest nahe dran. Am Ende waren es 75,971 Prozent – eine Enttäuschung zumindest für den Reiter, wenn auch nur in Sachen Notengebung: „Eigentlich bin ich gut zufrieden“, erklärte er. „Rückwärtsrichten hätte etwas flüssiger sein können, die drei Piaffen waren gut, die Zweierwechsel fehlerfrei, nur bei den Einern ist er zweimal hinten etwas zu kurz gesprungen.“ Und das Ergebnis? „Kann ich mir nicht erklären. Alle haben gesagt, das war eine gute Prüfung.“

Die Bundestrainerin äußerte sich diplomatisch: „Die Richter sitzen nah dran, sie sehen mehr. Aber ein Unterschied von acht bis neun Prozent gibt natürlich Anlass zur Diskussion,“ so Monica Theodorescu. So groß nämlich war der Unterschied im Richterurteil: Die schlechteste Beurteilung,  schmale 71,6 Prozent, gab’s vom Franzosen Jean-Michel Roudier, der Rath auf dem vorläufigen Platz 13 einordnete. Nicht viel überzeugter war die deutsche Richterin Katrina Wüst von der Vorstellung: für sie 72,9 Prozent und Rang zwölf wert. Das andere Extrem: die Dänin Susanne Baarup und der Brite Andrew Ralph Gardner. Beide gaben 80,1 Prozent, für sie waren Rath und Totilas die bisher Besten. In der Tat: Da gibt’s Erklärungsbedarf.

Bis dies nach dem letzten Ritt um die Team-Medaillen geschieht, kann lediglich spekuliert werden. Fakt ist: Der Bewegungsablauf des Rappen war, gelinde gesagt, nicht gleichmäßig. Und die Grenzen zur Lahmheit sind bekanntlich fließend. Das mögen die Richter unterschiedlich bewertet haben. Dass der Rappe nicht der härteste ist oder zumindest seit Jahren von Verletzungspech verfolgt wird, ist bekannt. Aber offensichtlich war er beim Vet-Check „fit to compete“. Und Matthias Alexander Rath erklärte eben, auch noch den Special, die erste Prüfung um Einzelmedaillen, reiten zu wollen. Schaun mer mal. –mic–