Zum Inhalt springen

Drücken Sie Öffnen / Eingabe / Enter / Return um die Suche zu starten

Equitana 2015

Blog Eins: Ab morgen wird trainiert!

Hinrich Romeike hat es den Equitana-Besuchern gleich am ersten Messetag quasi befohlen. Und mit der neuesten Reitsport-Ausrüstung bestens ausgestattet, müsste eigentlich jeder dieser Anweisung Folge leisten können. Wäre ja interessant zu wissen, welche Stangen am morgigen Sonntag in den deutschen Reithallen so in die Bahn getragen werden.

Essen – Die Sache ist die: Wir Hobbyreiter sind immer wild entschlossen, unseren Reitstil zu verbessern und den Ausbildungsstand unseres Pferdes voranzubringen. Dessen sind wir uns bewusst! Im Winter haben wir beispielsweise genau im Kopf, was wir in den kalten Monaten so alles trainieren müssen. Doch leider kommt der Frühling immer so plötzlich und der Ausbildungsstand von Pferd und Reiter ist dann oft noch immer der, der er war, als die ersten fallenden Blätter den Herbst angekündigten. Hinrich Romeike scheint dies den Zuschauern bei seiner Unterrichts-Demonstration im Großen Ring auf der Equitana förmlich angesehen zu haben. Denn als die Cavaletti und Stangen in die Halle getragen wurden, sagte der Doppel-Olympiasieger in der Vielseitigkeit bestimmt: „Wir zeigen Ihnen jetzt gleich Übungen, die jeder nachreiten kann.“ Und dann fügte er mit Nachdruck hinzu: „Ab morgen!“
Manch einer fühlte sich förmlich ertappt. Denn dem gab es nichts hinzuzufügen, auch als der Zahnarzt aus Schleswig-Holstein seinen Leitspruch aus zwei Wörtern zusammensetzte: „Üben hilft!“ Gut, überzeugt! Also alle AUFGE-passt, was manch einer im Winter bislang VER-passt hat: Romeikes Sohn Claas und der achtjährige Holsteiner Quantas, gemeinsam schon in S-Springen siegreich, sorgten für die praktische Darstellung der Tipps.
Punkt 1: Hinrich Romeike sagte zwar selbst, dass er es gut finde, etwas Zählbares zu haben, meinte damit aber eher Galoppsprünge und weniger die zentimetergenauen Abstände zwischen den Trabstangen, die erst einmal in der Bahn lagen. Denn wer diese als Fächer aneinanderreihe, werde feststellen, dass der Reiter je nach großem oder kleinem Trabtritt seines Pferdes die Außen- oder Innenbahn wählen könne. Einfach, aber effektiv!
Punkt 2: Cavaletti im Abstand von 13 oder 14 Metern fordern eigentlich vier Galoppsprünge. Da haben wir das Zählbare! Claas und Quantas hatten’s drauf. Aber da ging noch mehr, fand Vater und Trainer Hinrich Romeike und erwartete fünf Galoppsprünge. Als die funktionierten – was natürlich keine zwei Versuche dauerte –, dürften es gerne sechs sein. Ja, die gehen tatsächlich auch! Ziemlich leichtfüßig sogar. Und Romeikewar sich sicher, dass dies jeder rhythmisch hinbekomme, der eben lange genug übe. „Alle drei Wochen einen Galoppsprung mehr“, setzet er als Ziel. Wer im Dezember mit vier Galoppsprüngen beginnt, dürfte selbst wenn es vier Wochen dauert spätestens im März ... naja, nur nicht den Mut verlieren! Der Trainer stachelte den Ehrgeiz noch ein wenig an: „Zulegen kann jeder, Aufnehmen nicht.“ Wenn das mal keine Herausforderung ist.    
Die Besucher sprangen voll motiviert von ihren Plätzen auf. Der Frühling naht schließlich und welcher Reiter will schon von sich behaupten, dass die Winterarbeit keinen Effekt hatte. Nur wer immer an sich und seinem Vierbeiner arbeitet, kann sich letztendlich Romeikes zweiten Leitspruch auf die Fahnen schreiben: „Gute Pferde werden nicht geboren, gute Pferde werden gemacht!“ In diesem Sinne ... ab morgen wird trainiert! –schn–