Zum Inhalt springen

Drücken Sie Öffnen / Eingabe / Enter / Return um die Suche zu starten

Abschied von Hans Günter Winkler

Rund 600 Gäste nahmen gestern in Warendorf Abschied von der Springsport-Legende Hans Günter Winkler und erwiesen ihm die letzte Ehre. Es wäre sein 92. Geburtstag gewesen.

Hans Günter Winkler bei den Deutschen Meisterschaften in Balve 2018.

Warendorf – Innerhalb eines Trauerzuges wurde der Sarg von Hans Günter Winkler mit einer Kutsche von seinem Haus in das Stadion der nahegelegenen Bundeswehrsportschule gezogen. Begleitet wurde der Trauerzug von Standartenträgern der umliegenden Kreisreiterverbände, Mitgliedern des Landgestütes und zahlreichen anderen Gästen. Der Generalsekretär der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), Soenke Lauterbach, trug zusammen mit dem Geschäftsführer des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR), Dr. Dennis Peiler, und den vier Springbundestrainern Otto Becker, Heinrich-Hermann Engemann, Peter Teeuwen und Eberhard Seemann den Sarg auf das vorbereitete Podium, wo er umrahmt von Blumen und Kränzen aufgebahrt wurde – davor Winklers Reitstiefel, dahinter ein Bild von ihm und seinem Olympiapferd Halla.

Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Alfons Hörmann, fand passende Worte: „Mit Hans Günter Winkler ist eines der ganz großen Sportidole von uns gegangen. Er hat – wie die Fußball-Weltmeister von 1954 – vielen Menschen der jungen Bundesrepublik einen Teil ihres Selbstbewusstseins wiedergegeben. Nach dem zweiten Weltkrieg war er eine der ersten großen Identifikationsfiguren unseres Landes. Mit seinen unvergessenen Erfolgen und seiner stets vorbildlichen Haltung war er zugleich ein herausragender Botschafter Deutschlands.“ Hans Günter Winkler ritt 1956 bei den Olympischen Reiterspielen in Stockholm mit gebrochener Hüfte im zweiten Umlauf und ermöglichte so mit seiner Stute Halla der deutschen Mannschaft die Goldmedaille und Hans Günter Winkler Einzelgold im Springen. „Hans Günter Winkler verkörpert vieles Positive, was der Sport in der Gesellschaft bewirken kann“, ergänzte Hörmann.

Auch nach seiner reiterlichen Karriere tat Hans Günter Winkler viel für den Sport. „Nach seiner aktiven Zeit zog Hans sich nicht etwa aufs Altenteil zurück. Er machte nahtlos weiter. Zunächst als Ausbilder und für eine Zeit lang auch als unser Bundestrainer. Er veranstaltete mit Partnern große Turniere wie in Pforzheim, Nördlingen oder Braunschweig. Er nutzte seinen großen Namen zu unser aller Bestem, knüpfte Kontakte in die Wirtschaft und brachte mit seiner Agentur HGW Marketing große Sponsoren in unseren Sport. Und Hans Winkler besann sich seiner Anfänge. Er erkannte, dass die Förderung der Jugend das wichtigste Element einer sportlich nachhaltigen Zukunftsplanung ist“, sagte der FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau. Unter anderem entwickelte Hans Günter Winkler das HGW Nachwuchschampionat Springen, den Goldenen Sattel und den Preis der Zukunft mit.

Abschließende Worte kamen vom ehemaligen DOKR-Geschäftsführer, Reinhardt Wendt, der Winklers Tochter Jytte zitierte: „Mein Vater war ein außergewöhnliches Unikat. Und wenn er nicht so gewesen wäre, wie er war, hätte er nicht leisten können, was er geleistet hat.“ -FNpress-