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Weidepflege nach dem Hitzesommer

Für die Weiden war es ein strapaziöser Sommer. Was nun getan werden muss, erklärt Katja Wagner von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein.

Kurze, verdörrte Weiden waren 2022 vielerorts ein Problem. Was brauchen die Weiden jetzt? 

Vielerorts sind die Weiden komplett abgegrast gewesen, teils sogar von der Sonne verbrannt. Brauchen die Weiden jetzt besondere Pflege, um sich zu erholen?

Sie brauchen Ruhe, Ruhe, Ruhe. Die wertvollen Futtergräser sind geschädigt und im Extremfall verdrängt worden, Pflanzen wie Breitwegerich, Löwenzahn und strahllose Kamille sind geblieben. Sie sind dem intensiven Tritt, Verbiss und trockenen Bedingungen angepasst, aber es sind keine wertvollen Futtergräser. Ob eine Grünlandnarbe dauerhaft zerstört ist, zeigt der Aufwuchs sieben bis zehn Tage nah dem ersten Niederschlag.

Um die Weiden für das kommende Jahr fit zu machen, empfehle ich überständiges, trockenes Gras und Geilstellen abzumulchen. Davor muss die Weide abgeäppelt werden. Mancherorts ist sicherlich auch eine Nachsaat oder Neuansaat notwendig. Je nach Wetterlage geht das ab Oktober, in der Regel rate ich im Frühjahr dazu.

Wie viel Zeit brauchen die Weiden, um zu regenerieren?

Das hängt zum einen davon ab, wie zerstört die Grasnarbe ist. Zum anderen davon, wie die Nährstoffversorgung der Weide generell ist. Außerdem ist die Niederschlagsmenge in den kommenden Wochen entscheidend. Eine allgemein gültige Aussage ist schwer zu treffen. Klar ist aber: Pferde sind die größten Feinde einer Pferdeweide.

Wann raten Sie dazu, die Pferde auf den Weiden zuzufüttern?

Pferde fressen selektiv und sehr wählerisch, daher muss man sich daran orientieren, ob an den Stellen, auf denen die Pferde überwiegend fressen noch Futter ist. Pferdehalter sollten sich nicht an den Grasstellen orientieren, wo die Pferde nicht fressen. Wichtig ist, dass die Grasnarbe nie zu kurz abgefressen wird, da dies den nachfolgenden Aufwuchs erschwert und die Grasnarbe zerstört.

Daher müssen Weide und Fressverhalten genau beobachtet werden. Im Zweifel gilt, lieber früher zuzufüttern.

Was bedeutet es, wenn sogar die Geilstellen abgefressen werden?

Das ist ein deutliches Indiz für zu wenig Futter auf den Flächen. Dann muss zugefüttert oder die Weide gewechselt werden. Achtung: Wenn die Pferde Hunger haben und zu wenig Futter vorhanden ist, dann fressen sie zum Beispiel auch Jakobskreuzkraut. Das kann wirklich gefährlich werden.

Bei diesem Text handelt es sich um eine Beitrag aus unserer November-Ausgabe. Noch mehr spannende Artikel lesen Sie in unserem Print-Magazin oder im E-Paper. Neugierig geworden? Dann nichts wie los und sichern Sie sich ihr Reiter Revue Abo, übrigens auch mit attraktiven Prämien verfügbar.