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Leseprobe

Wie viel Schlaf braucht ein Pferd?

Schläft ihr Pferd im Liegen? Wenn nicht: Wussten Sie, dass das auf einen Schlafmangel hinweisen kann? Wir haben nachgefragt und mit Dr. Christine Fuchs, Expertin auf dem Gebiet, gesprochen.

Unsere Pferde sind Fluchttiere, auch wenn sie seit Tausenden von Jahren domestiziert sind. Die entsprechenden Instinkte schlummern immer noch in ihnen. Darauf beruht das Schlafverhalten des Pferdes, das – anders als beim Menschen – nicht monophasisch sondern polyphasisch ist. Das heißt, sie schlafen immer nur für kurze Phasen und dafür häufiger über den Tag verteilt. „Je nach Haltung variieren die Schlafzeiten sehr. Bei einem Pferd in Boxenhaltung sind es etwa 3,5 Stunden pro Nacht“, erläutert Dr. Christine Fuchs, Fachtierärztin für Pferde. Turnierpferde, die den ganzen Tag im Turnierzelt stehen und drei Prüfungen gehen, würden nur nachts schlafen, während Pferde, die viel in ihrer eigenen Box stehen und wenig Freilauf bekommen, über den Tag verteilt immer wieder schliefen. Ein wichtiger Faktor sei auch die Langeweile. Pferde, die nicht ausreichend Futter oder Kontakt zu Artgenossen haben, schlafen mehr als gut ausgelastete Tiere.

Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Leseprobe unserer Oktober-Ausgabe 2022. Sie wollen mehr zum Schlafverhalten von Pferden wissen, dann klicken Sie sich doch gleich zum E-Paper. Oder mögen Sie lieber ein Print-Magazin per Post bekommen?

Pferdeschlaf erklärt

„Beim Pferd unterscheiden wir, wie beim Mensch, zwischen Leichtschlaf, Tiefschlaf und REM-Schlaf, der auch Traumschlaf genannt wird“, sagt Fuchs. Während Menschen beim Schlafen in der Regel immer liegen oder sitzen, verbringen Pferde sowohl die Leicht- als auch die Tiefschlafphasen im Stehen. „Im REM-Schlaf liegen Pferde immer. Das liegt daran, dass in dieser Schlafphase die Skelettmuskulatur entspannt“, erklärt Fuchs das wichtigste Merkmal des REM-Schlafs. Ein weiteres sind die Augenbewegungen, die man in REM-Schlafphasen beobachten kann. Die Bezeichnung REM steht für Rapid Eye Movement. „Der Grund, warum Pferde in der REM-Schlafphase immer liegen, ist, dass in dieser Phase am meisten geträumt wird und die Entspannung der Skelettmuskulatur dafür sorgt, dass sich die Pferde bei lebhaften Träumen keine Verletzungen zuziehen“, beschreibt die Expertin die theoretischen Hintergründe. REM-Schlafmangel entsteht immer durch ein Defizit an Schlaf im Liegen.