Leseprobe: Die Immunabwehr des Pferdes stärken
Wie kann man im Winter die Immunabwehr des Pferdes stärken?

Warum ist der Schutz der Immunabwehr vor allem im Winter ein Thema?
Definitiv nicht wegen der Kälte, schließlich stecken gesunde Pferde Temperaturen von minus 10 Grad Celsius und darüber hinaus locker weg. Aber: Im Winter stehen die Pferde in aller Regel mehr im Stall. Dadurch steigt zum einen der Infektionsdruck. Das heißt, durch das engere Beieinander-Stehen im Stall können Krankheitserreger – von denen sich viele in der kalten Jahreszeit zudem stärker vermehren als im Sommerhalbjahr – leichter übertragen werden. Dazu kommt, dass Pferde im Stall keinen klimatischen Tagesschwankungen ausgesetzt sind. „Diese Tagesschwankungen sind aber wichtig, um die natürliche Immunabwehr zu trainieren“, betont Kai Kreling.
Komme dann noch durch das Winterfell bedingtes starkes Schwitzen dazu, sei das eine schlechte Kombination. „Feuchtigkeit von außen macht Pferden nichts aus. Aber Feuchtigkeit, die sich zwischen der Haut und dem Fell staut, setzt ihnen zu, da sie in der Verdunstungsphase zum Auskühlen des Körpers führt“, so der Veterinär, in dessen Augen das nicht selten kritisierte winterliche Scheren und Eindecken von Reitpferden bei Training und regelmäßiger Belastung auf jeden Fall eine sinnvolle Sache ist: „Es reduziert das Auskühlen durch die Verdunstungskälte.“
Wie kann man die Immunabwehr stärken?
„Am allerwichtigsten sind Impfungen“, sagt Kai Kreling und erinnert daran, dass die für Turnierpferde schon länger bestehende Impfpflicht gegen Influenza zu Beginn dieses Jahres auf Herpes ausgeweitet wurde. „Dabei ist es am günstigsten, wenn der ganze Pferdebestand gegen Herpes geimpft ist“, sagt er und weist zudem auf die Möglichkeit hin, die unspezifische Immunabwehr mit einem
Paramunitätsinducer, der wie ein herkömmlicher Impfstoff injiziert wird, zu stärken.