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Was steckt hinter EOTRH?

Die Zahnkrankheit EOTRH ist vielen Pferdebesitzern unbekannt, dabei kann sie für das Pferd sehr schmerzhaft sein. Unser Experte beantwortet die wichtigsten Fragen.

Ein bis zweimal im Jahr sollte ein Fachmann die Pferdezähne kontrollieren und gegebenenfalls korrigieren.

Was verbirgt sich hinter EOTRH?

Das „Equine Odontoclastic Tooth Resorption and Hypercementosis“ - kurz EOTRH - wird als Syndrom gesehen. Wie Tierarzt und Zahnspezialist Souel Maleh klarstellt, sei die Bezeichnung ein Sammelbegriff für verschiedene Zahnprobleme und -beschwerden, die auf unterschiedliche Ursachen zurückgehen und damit ähnlich wie der Begriff Kolik. Mindestens drei verschiedene EOTRH-Formen sind bekannt. Sie basieren auf einem Missverhältnis von Knochenauf- und abbau und betreffen nicht nur die Schneidezähne, sondern können auch Hengst- oder Backenzähne befallen.

Was führt zu EOTRH?

Die Ursache ist bislang bei der chronischen EOTRH bekannt. „Typische Kandidaten sind Pferde mit Fehlstellungen der Schneidezähne und alte Pferde, die nie in den Genuss einer ordentlichen Zahnkontrolle und -korrektur gekommen sind“, beschreibt Souel Maleh. Wenn Pferde fressen, entstehen physiologisch ungünstige Druckverhältnisse,die auf Dauer zu Umbau-Prozessen und Zementablagerungen an den fehlbelasteten Zähnen führen. Es gibt außerdem verschiedene Studien zu diesem Thema.

Wie äußert sich EOTRH?

Ein Blick ins Pferdemaul gibt erste Aufschlüsse. Rötungen, Fisteln, Eiter und zurückgehends Zahnfleisch sind erste Warnzeichen, die ein Fachmann beurteilen sollte. Tierärzte, die sich mit der Behandlung von Pferdezähnen auskennen, können teils schon am Abbeißen einer Möhre erkennen, ob an den Schneidezähne eine Erkrankung vorliegt. Um aber genaue Erkenntnisse zu bekommen, muss das Gebiss geröntgt werden.

Welche Prophylaxe ist sinnvoll?

Ein bis zweimal jährlich sollte man prophylaktisch die Pferdezähne kontrollieren und gegebenenfalls korrigieren lassen. „Auch eine faserreiche Fütterung mit viel Heu, Gras und gutem Stroh dient der Vorbeugung, nicht nur vor EOTRH, sondern auch voranderen Zahnproblemen“, gibt Souel Maleh zu bedenken. Fressen Pferde davon zu wenig, werden ihre Schneidezähne nicht ausreichend abgeschmirgelt. Sie wachsen nach und werden immer länger, was zu den ungünstigen Druckverhältnissen führt.

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