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Überbiss: Einschränkung oder nicht?

Etwa vier Prozent der Pferde haben einen Überbiss. Dabei liegen die Schneidezähne des Unterkiefers hinter denen des Oberkiefers. Kann dies zu Problemen führen?

Starke Zähne! Hat das Pferd einen Überbiss, sollte man sein Kauverhalten beobachten.

Hannover – In Extremfällen stehen die Schneidezähne von Ober- und Unterkiefer sogar gar nicht mehr aufeinander. Dies führt aber nur bei wenigen Pferden zu gesundheitlichen Problemen. Aber wenn, dann kann ein Überbiss das Grasen behindern, weil das Rupfen nicht so gut funktioniert. Auch Weichteilveränderungen im Maul sind möglich. "Viele Pferde kaschieren den Überbiss und rupfen beispielsweise Gras mit den Lippen", sagt Dr. Astrid Bienert-Zeit von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Fohlen sollte man direkt nach der Geburt alle zwei bis drei Wochen kontrollieren, sofern sie einen Überbiss haben. Dann ist die weitere Entwicklung zu beobachten. "Er kann sich aber auch verwachsen", erklärt Bienert-Zeit. Falls er sich allerdings verschlimmert, kann die Kieferstellung im Alter von drei bis sechs Monaten mit einer Wachstumshemmung des Oberkiefers korrigiert werden. "Das ist ähnlich wie eine Zahnklammer beim Menschen. Damit gibt man dem Unterkiefer Zeit, auf die gleiche Länge zu wachsen", macht die Wissenschaftlerin deutlich. Erwachsene Pferde, die keinen Überbiss haben, werden auch keinen mehr entwickeln. Stuten und Hengste mit Überbiss sollten nicht in der Zucht eingesetzt werden, empfiehlt Bienert-Zeit.