Was ist Esparsette? „Esparsette ist eine Leguminose, das heißt, sie gehört in dieselbe Kategorie wie Kleearten oder Luzerne“, erklärt Diplom-Agraringenieurin Manuela Muth, die als Produktmanagerin für den Futtermittelhersteller Marstall tätig ist. „Sie kann als einzelne Ackerpflanze und in Klee- oder Leguminosen-Gemischen auch auf trockenen, kalkhaltigen Böden angebaut werden.“ Leguminosen, auch Hülsenfrüchtler genannt, sind eine der artenreichsten Pflanzenfamilien und gehören zur Ordnung der Schmetterlingsblütenarten. Sie leben in Symbiose mit Bakterien, die in ihren Wurzelknöllchen leben. Diese Bakterien können den Luft-Stickstoff binden. Dadurch sind alle Leguminosen, also auch die Esparsette, eiweißreiche Pflanzen. Zudem ist die Esparsette eine sehr bienenfreundliche und schöne Blühpflanze.

Worin ist sie enthalten? Es gibt auf dem Markt Esparsette-Cobs zum Einweichen, vergleichbar mit Luzernecobs oder Esparsette-Häcksel-Produkten.

Welche Funktion hat sie? „Ihre größte Stärke ist ihr hoher Eiweißgehalt, zudem ist sie rohfaserreich und kann somit als Teilersatz oder Aufwertung des Raufutters dienen“, sagt Manuela Muth. „Sie ist etwas calciumärmer als Luzerne, was hinsichtlich des Calcium-Phosphor-Verhältnisses günstig sein kann.“ Insgesamt dient Esparsette als Energie- und Eiweißlieferant und unterstützt gleichzeitig das Darmmilieu.

Gibt es Besonderheiten bei der Dosierung? Esparsette-Strukturprodukte werden ähnlich den Luzerneprodukten dosiert. Die Hersteller machen hier Angaben auf dem jeweiligen Produkt. Zuchtstuten, wachsende Pferde, magere Seniorpferde oder auch Sportpferde vertragen eher etwas mehr davon. „Wie alle Cobs, dürfen natürlich auch Esparsette-Cobs nur eingeweicht gefüttert werden“, betont Manuela Muth.

Ist sie für Pferde eher gesund oder ungesund? „Eher gesund“, so die Meinung der Expertin. Die Esparsette dient der Nährstoffversorgung, und enthält zusätzlich auch noch Gerbstoffe, sogenannte Tannine. Diese können eine gesunde Funktion der Darmschleimhaut unterstützen.