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Mash-Mischungen: Tipps zur optimalen Pferdefütterung – Inhaltsstoffe, Zubereitung und Expertenrat

Ein Name mit vielen Rezepturen: Mash ist für zahlreiche Pferdehalter das Lieblingszusatzfutter schlechthin – aber was ist eigentlich drin? Hier gibt‘s den Überblick!

Mash: Viele Pferde lieben es! Dabei kommt es auf Inhaltsstoffe und die Zubereitung an.

Man nehme zwei Kilogramm Hafer, ein Kilogramm Weizenkleie und ein halbes Kilogramm Leinsamen, gieße die Mischung unter ständigem Rühren mit zwei Litern kochendem Wasser auf und lasse sie auf Handwärme abkühlen. So lautet ein klassisches Mash-Rezept, wie man es beispielsweise im „Wörterbuch der Pferdekunde“ aus dem Jahre 1976 findet. Das ist lange her. Heute sieht die Mash-Zubereitung häufig anders aus. Was es Neues auf dem Mash-Markt gibt, welche Inhaltsstoffe zu empfehlen, welche mehr Schein als Sein sind und warum man sich auf keinen Fall den Brei verderben lassen sollte, erfahren Sie in diesem Artikel.

Einen großen Vorteil haben moderne Mash-Mischungen: Sie müssen nicht mehr mit kochendem Wasser zubereitet werden. Denn Aufkochen ist nur nötig, um die giftige Blausäure im Leinsamen zu zersetzen. In den heutigen Fertig-Mashs ist der Leinsamen aber bereits extrudiert, also aufgeschlossen, daher sollten diese nur noch mit warmem Wasser aufgegossen und nicht abgekocht werden. „Denn kochendes Wasser kann bei vitaminisierten Mashs wertvolle Inhaltsstoffe zerstören“, warnt Dr. Silke Hieronymus, Tierärztin mit dem Schwerpunkt Ernährungsberatung aus Berlin.

Die Bestandteile des Mashs

Doch zunächst zu den Hauptbestandteilen: Hafer liegt als Basis für Mash-Mischungen immer noch hoch im Kurs, was Dr. Hieronymus gutheißt. „Ich persönlich halte Hafer immer noch für die beste und verträglichste Nährstoffquelle für Pferde. Er enthält viele Schleimstoffe und ist leicht verdaulich.“ Ob dabei heller oder schwarzer Hafer verwendet wird, ist nicht von Belang, denn „obwohl Schwarzhafer gemeinhin als Kaviar unter den Hafersorten gilt, hat er seinem hellen Pendant im Nährstoffgehalt nichts voraus“, erklärt Dr. Petra Wolf vom Institut für Tierernährung der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Für Pferde, die sensibel auf Hafer reagieren, gibt es haferfreie Mashs, zum Beispiel auf Gerstenbasis. Weniger Power haben diese Mischungen allerdings nicht unbedingt. „Gerste und Hafer sind im Energiegehalt vergleichbar, genau genommen ist Gerste mit 12,8 Megajoule verdauliche Energie pro Kilogramm sogar gehaltvoller als Hafer (11,5 Megajoule)“, gibt Dr. Petra Wolf zu bedenken.

Aber auch für stoffwechselempfindliche Pferde hat der Markt inzwischen Lösungen parat, beispielsweise getreide-
freie Mashs auf Reiskleie-Basis. Wer es dagegen nicht nur stärkearm, sondern auch besonders rohfaserreich haben möchte, könnte bei Mashs auf Pflanzenfaser-Basis fündig werden.

Flohsamenschalen im Mash

Als Zusatzstoff sind Flohsamenschalen beliebt. „Das sind Samen- beziehungsweise Schalen der Pflanze Plan-
tago ovato. Sie sind stark wasserbindend, sorgen für eine Volumenzunahme des Darminhalts und regen auf diese Weise die Darmperistaltik an“, erläutert Professor Dr. Heiner Westendarp, Fachgebietsleiter für Tierernährung an der Hochschule Osnabrück. Besonders bewährt haben sich Flohsamen zur Vorbeugung von Sandkoliken, weil sie entschlacken. „Sie wirken wie kleine Löffelchen, die Sand im Magen-Darm-Trakt abtransportieren. Bei Pferden, die oft auf Sandpaddocks stehen, ist ihre Fütterung zur Kolik-Prophylaxe daher sehr zu empfehlen“, rät Dr. Wolf.

Darauf müssen Sie achten bei der Auswahl des richtigen Mash

Unabhängig davon, für welches Mash man sich entscheidet, drei Dinge sollte man unbedingt beachten, wie unsere Experten einstimmig empfehlen: Auch vitaminisierte Mashs können kein gutes Mineralfutter ersetzen, man sollte also immer auch auf eine ausgeglichene Mineralstoffversorgung achten. Zweitens muss das Mash in die Fütterungsration miteinbezogen und das Kraftfutter dementsprechend reduziert werden, damit es zu keiner Überversorgung an Nährstoffen kommt. Drittens ist die Hygiene besonders wichtig, da der Futterbrei schnell vergärt und sich darin Krankheitserreger bilden können. Deshalb sollten Futterreste immer entfernt und der Trog nach jeder Fütterung gewissenhaft gereinigt werden. Wenn der Futtersack dann auch noch trocken, kühl und dunkel gelagert wird, steht dem Schlabberspaß nichts mehr im Wege.

Der Artikel ist erstmals in unserem Magazin veröffentlicht worden. Nun stellen wir ihn Ihnen online zur Verfügung. Sie wollen sich mehr Wissen rund ums Pferd aneignen? Dann schauen Sie doch einmal nach unseren Abo-Angeboten.