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Was tun, wenn die Harmonie zwischen mir und meinem Pferd nicht stimmt?

Jeder Reiter träumt davon, sein Pferd mit unsichtbaren Hilfen und in völliger Harmonie trainieren zu können. Das ist leichter gesagt als getan. Wie Sie die Harmonie zwischen sich und Ihrem Pferd verbessern können, weiß unsere Expertin.

Wenn Paraden nicht durchkommen, sondern immer wieder Gegenwehr auslösen, stimmt die Kommunikation nicht.

Münster – Natürlich können Pferd und Reiter nicht immer in absoluter Harmonie miteinander umgehen. Verständigungsschwierigkeiten kommen immer mal wieder vor. Das bleibt auch in den besten Beziehungen nicht aus. Wenn aber Paraden nie durchkommen, Schenkelweichen immer eine Gegenwehr provoziert oder selbst das Abwenden auf den Zirkel nicht flüssig funktioniert, stimmt etwas nicht! Das müssen Sie ernst nehmen und versuchen das Problem zu lösen.

„Hier ist es wichtig, zu beobachten, wie häufig die Probleme auftreten“, sagt Ausbildungsexpertin Inga Wolframm. Was viele Reiter immer wieder vergessen, ist die Tatsache, dass ein Pferd nichts tut, um den Reiter absichtlich zu ärgern. So können Pferde nicht denken! „Tritt ein Problem immer wieder auf, ist die Komunikation zwischen Mensch und Tier eindeutig gestört. Dann muss ich hinterfragen, warum dies so ist. Denn das Lernverhalten von Pferden ist relativ klar definiert. Ich gebe eine Anweisung durch die negative Verstärkung. Die Hilfe kommt also deutlich durch. Macht das Pferd das Richtige, lasse ich die Hilfe sofort weg. Das ist die Belohnung“, erklärt Wolframm.

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Pferde sind reaktiv in ihrem Handeln. Sie reagieren auf die Vorgabe des Menschen. Agiert dieser allerdings nicht, werden sie unsicher und reagieren meistens anders als es der Mensch erwartet. Setzt man beispielsweise die seitwärtstreibende Hilfe nicht gezielt und gleichmäßig ein, kann das Pferd die Bedeutung der Hilfe nicht einschätzen. Es ist also wichtig, sich genau zu überlegen, was welche Hilfe bewirken soll. Natürlich müssen im Vorfeld der Gesundheitszustand und die Ausrüstung des Pferdes überprüft werden, wenn Probleme auftreten. „Wird die Harmonie dauerhaft allerdings nicht besser, sollte ich mir irgendwann die Frage stellen: Passt das überhaupt?“, sagt Inga Wolframm. Ein Verkauf ist eine Option – und das ohne schlechtes Gewissen. Denn sowohl Reiter als auch Pferd haben in so einem Fall mehr davon, sich zu trennen, wenn sie einfach nicht zusammenpassen. Der Harmonie zuliebe!

Der Artikel ist erstmals in der Februar-Ausgabe 2014 der Reiter Revue International erschienen.