Leseprobe: Feedback beim Reiten
Tut gut, oder?
Gut! – Verkürzen, verkürzen! – Noch mal! – Jetzt. Durchkommen – Besser!“ Eine kurze Videosequenz einer Springstunde. Klare Anweisungen, freundlicher Ton, präzise eingesetzte Worte. Es herrscht eine positive, ruhige Arbeitsatmosphäre.
Szenen-Wechsel: Der Abreiteplatz eines Turniers. Ein Reiter kommt mit verschwitztem Gesicht aus dem Parcours, da schreit ein aufgebrachter Herr vom Rand herein: „Du hast den Kopf nicht oben gehabt! Das konnt‘ ja nix werden!“ Der Reiter dreht eine Runde im Schritt, kommt an dem Mann vorbei und fragt ruhig nach: „Was?“ „Du hast den Kopf nicht hochgenommen!“
Fürs Gefühl
Was haben diese Szenen gemeinsam? Sie zeigen Feedback. Mit Wirkung. Diese allerdings dürfte unterschiedlicher kaum ausfallen. Feedback, das sind Rückmeldungen von Informationen, die sich essenziell auf das Lernen, auf das Bewegungslernen und auf die sportliche Leistung auswirken. Es ist Bestandteil des Reitunterrichts, es soll den Reitschüler motivieren, sich zu verbessern, voranzukommen. Aber wie sollte Feedback gestaltet sein, damit es genau diesen Zweck erfüllt und der Reitschüler wirklich etwas lernt? Gar nicht so einfach, denn Lob ist nicht gleich Lob, Kritik nicht gleich Kritik.