Leseprobe: Harmonie zwischen Reiter und Pferd
Genau dieses Gefühl
Esperado steht gelassen da, mit gespitzten Öhrchen wartet der siebenjährige Hengst darauf, dass seine Ausbilderin Katharina Hemmer im Sattel Platz nimmt. Die Morgensonne wärmt den Reitplatz des Fleyenhof in Borchen auf. Reitmeister Hubertus Schmidt schwärmt von dem braunen Hengst, einem Sohn „seines“ berühmten Grand Prix-Pferds Escolar: „Er entwickelt sich stetig weiter. Gemeinsam mit Katharina konnte er in diesem Jahr bereits die ersten S-Dressuren gewinnen. Er ist ein Pferd mit großen Möglichkeiten.“
Währenddessen dreht Esperado die ersten Runden auf dem Platz, entspannt im Schritt am langen Zügel. Nach einigen Minuten nimmt Katharina die Zügel auf, Esperado sucht vertrauensvoll die Verbindung zur Reiterhand. „Das Lösen nach den klassischen Prinzipien ist uns sehr wichtig“, betont Pferdewirtin Katharina Hemmer. Sie war in diesem Jahr mit ihrem Top-Pferd Denoix PCH der Shooting-Star in der Dressur. Mit dem deutschen Team war sie im Trainingslager für die Europameisterschaften. Als Ersatzreiterin ist sie aber nicht zum Einsatz gekommen.
Beim Aufwärmen horcht Katharina Hemmer in ihr Pferd rein. Denn: „Sowohl das Pferd als auch ich sind nicht jeden Tag gleich gut drauf. Manchmal merke ich direkt beim Leichttraben, dass es ein richtig gutes Training werden wird. An manchen Tagen fällt es dem Pferd vielleicht aber auch schwer loszulassen und das muss ich bei meiner Trainingsgestaltung berücksichtigen. Da nützt es nichts, stur einen Plan zu verfolgen“, meint die Ausbilderin.