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Leseprobe

Auf der Durststrecke - Umgang mit Misserfolgen

Will niemand, kennt jeder: Stagnation, Misserfolge, Schicksalsschläge, schlichtweg: lange Durststrecken. Fünf Gamechanger, die durch solche Zeiten helfen.

Chancen in schwierigen Situationen zu erkennen, müssen wir bewusst herausarbeiten.

Das Märchen vom Anstrengen geht so: Zähne zusammenbeißen und der Erfolg kommt. „Wir denken oft, das Leben läuft schwarz-weiß ab, aber so ist es nicht konzipiert“, erklärt Mentaltrainerin Regina Horn-Karla aus Dorsten. Tiefpunkte und Durststrecken sind normal. Es dauert halt. Das ist leider schwer auszuhalten. Doch folgende fünf Denkanstöße unterstützen Sie auf dem Weg durch die Durststrecke, sie verändern den Weg, sind echte „Gamechanger“:

Weiter-machen

„Gut wird nur, wer trotzdem weitermacht“, sagt Dressurreiter und Mitglied des Olympiakaders Benjamin Werndl. „Das ist ein Satz, der mich geprägt hat.“ Er liest gern Sportler-Biografien, daher auch dieses Zitat. „In einer schwierigen Phase weiterzumachen, ist ein Schlüssel für viele erfolgreiche Menschen. Denn in jedem Sportlerleben gibt es mindestens eine Krise.“ Das kann die Mentaltrainerin Regina Horn-Karla nur bestätigen: „Es ist unnatürlich, dass es nur bergauf geht. Natürliche Prozesse sind wie Laufenlernen: Ein Kind braucht 200 Versuche, aufzustehen, um den ersten Schritt laufen zu können. Und der ist auch noch wackelig! Aufgeben ist jedoch keine Option für ein Kind, das laufen lernt. Und genau mit diesem Selbstverständnis kann man an seinem Erfolg arbeiten.“

Aus Tragödien lernen

Unser Unterbewusstsein ist nicht so konzipiert, dass es aus negativen Situationen automatisch etwas Positives zieht. Diese Fähigkeit muss man dem Gehirn zum Großteil erst beibringen, erklärt Mentalcoach Regina Horn-Karla. Chancen in schwierigen Situationen zu erkennen, das müssen wir bewusst herausarbeiten. „Viele Menschen sagen: ‚im Nachhinein betrachtet bin ich froh, dass mein Ziel zu der Zeit nicht machbar war, als ich das vorhatte.‘“ Solche Lerngeschenke in einer verfahrenen Situation zu erkennen, ist schwierig. Mitten in der Situation ist es normal, sich gegen den Gedanken zu wehren, dass darin etwas Gutes liegen soll. Die Empfehlung der Mentaltrainerin: „Aufschreiben, worin der Gewinn für einen selbst liegt.“ Es ist wichtig, mit der Hand zu schreiben, da so Denkprozesse besser in Gang gesetzt werden.

Die Mentaltrainerin hatte selbst einmal einen Reitunfall, der sie aus dem Reiterleben kickte und ihre Selbstständigkeit lahmlegte. „Mein erster Satz, was mir der Unfall Positives gebracht habe, war: ‚endlich wieder ausschlafen.‘ Das ist natürlich dämlich! Aber wir sollten uns das erlauben, anfangs auch so etwas zu notieren. Es gehört zum Prozess: Das Gehirn beginnt, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, und irgendwann stehen die wirklichen Lerngeschenke auf diesem Zettel“, erklärt sie.

Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Leseprobe des Fokusthemas aus unserer November-Ausgabe 2022. Sie wollen mehr über verschiedene Strategien erfahren, mit Misserfolgen umzugehen? Dann klicken Sie sich doch gleich zum E-Paper. Oder würden Sie lieber ein Print-Magazin per Post bekommen?