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WM DER JUNGEN DRESSURPFERDE 2021

Kjento gewinnt bei den Sechsjährigen, Escolar-Sohn Escamillo wird Zweiter

Es gab in der Tat einige hervorragende Leistungen zu sehen bei der WM der jungen Dressurpferde in Verden. Am Ende jubelte auch die deutsche Pferdezucht: Der rheinländisch gezogene Escamillo sicherte sich die Silbermedaille bei den Sechsjährigen.

Platz zwei geht ins Rheinland: Escolar-Sohn Escamillo bei der Siegerehrung.

Verden/GER - Bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde in Verden hat der im Rheinland gezogene Hengst Escamillo mit seinem spanischen Reiter Manuel Dominguez Bernal die Silbermedaille gewonnen. Und auch die Bronzemedaille ging an ein deutsches Zuchtprodukt, den Hannoveraner For Magic Equesta, der von Polin Beata Stremler vorgestellt wurde. Insgesamt entstammten zwölf der 16 Finalisten der deutschen Pferdezucht. Zum Weltmeister kürten die Richter allerdings den in den Niederlanden gezogenen Rapphengst Kjento aus der Stall van Olst, vorgestellt von der britischen Mannschaftsbronzemedaillengewinnerin Charlotte Fry.

Charlotte Fry und Kjento in Aktion.

Der Beifall für Kjento brandete bereits auf, noch bevor der Negro-Jazz-Nachkomme als letzter Starter seine Aufgabe beendet hatte. Der Hengst erschrak sich, die letzte Linie misslang, doch die Richter hatten ihr Urteil ohnedies gefällt. Und das lautete: „Wow!“ Oder ausgedrückt in Noten: vier Mal die glatte 10 für Trab, Galopp, Rittigkeit und Perspektive. Lediglich im Schritt hätte es aus Richtersicht etwas mehr Übertritt und Losgelassenheit sein dürfen: 8,0. Damit war Kjento, der ja bereits die Qualifikationsprüfung für sich entschieden hatte, der Titel nicht zu nehmen.

Ehre, dem Ehre gebührt: Charlotte Fry darf ab jetzt Weltmeister Kjento bejubeln.

Escamillo auf dem Weg zur Silbermedaille.

Gefallen hatte sowohl den Richtern als auch dem Publikum aber auch die Vorstellung des Hengstes Escamillo. Der rheinische Escolar-Sohn (MV: Rohdiamant) war bereits nach seiner Körung 2017 in Verden in aller Munde gewesen. Im vergangenen Jahr wechselte der Hengst aus der Zucht von Dr. Carolin Langhorst und im Besitz der US-Amerikanerin Kimberly Davis-Slous in den Stall von Helen Langehanenberg und konnte sich schon 2020 für die dann ausgefallene WM der jungen Dressurpferde qualifizieren. In Verden wurde er jetzt von Lagehanenbergs Stallreiter Manuel Dominguez Bernal vorgestellt. „Eine gute Kombination“, wie die Richter sagten und dies auch mit ihrer Note für die sehr gute Perspektive (9,5) attestierten. Eine 9,5 gab es auch für den Schritt mit guten Übertritt und im sicheren Takt, sowie für die Rittigkeit des Hengstes. Lediglich die Trabverstärkungen hätten sich die Richter noch ein kleines bisschen engagierter (9,2) und den Galopp noch ein wenig mehr bergauf (9,0) gewünscht, doch das Endergebnis von 9,34 spricht für sich.

Auf dem Bronzerang landete der Hannoveraner For Magic Equesta aus der Zucht von Friedhelm Kühnen aus Krefeld. Die in Hagen a.T. W. ansässige polnische Olympiareiterin Beata Stremler stellte den Dunkelfuchs für dessen polnische Besitzerin Sylwia Ruta vor. Der großrahmige Wallach gefiel den Richtern vor allem wegen seines leichtfüßigen, ausbalancierten Trabs und des sehr guten Schritts. Kleine Anlehnungsprobleme sahen sie im Galopp (8,0) und damit auch in der Rittigkeit (8,2), insgesamt bewerteten sie die gelungene Präsentation und Perspektive des Wallachs mit einem Sehr gut. Die Gesamtnote für For Magic Equesta: 8,64.

Bronze für den Hannoveraner For Magic Equesta unter Beata Stremler.

Von den insgesamt zwölf deutschen Pferden im Finale hatten drei den Weg über die deutsche Quote und die Sichtungen in Warendorf genommen. Dazu zählte auch Hannoveraner Hengst Suarez, ein Sohn des dreifachen Weltmeisters Sezuan aus einer Desperados-Mutter (Züchter: Judith und Sönke Schmidt), der von der Dänin Mette Sejbjerg Jensen für den Stall Helgstrand vorgestellt wurde. In der Qualifikation noch Dritter, landete der Rapphengst im Finale auf Platz neun (Gesamtnote 8,14). „Ein Hengst mit viel Power, der noch viel mehr zu bieten hat, dem man aber etwas Zeit lassen sollte“, so das Fazit der Jury. Der elegante, in Bayern gezogene braune Wallach DSP Danny Boy (v. DancianoSandro Hit, Züchterin: Christine Sappl), der laut Richterurteil seine Höhepunkte im Trab hatte (8,5) wurde von Lisa Horler für dessen Besitzerin Margit Eisner vorgestellt. Der Vizebundeschampion von beendete die WM mit einer guten Endnote von 7,98 auf Platz zwölf.

Alle Ergebnisse aus Verden gibt es hier.

- fn-press -