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Vererberlegende Stakkato lebt nicht​ mehr

Sein Spitzname im Stall von Eva Bitter war: „Der König“. Die Rede ist von dem Hannoveraner Hengst Stakkato. Nun ist der König im Alter von 30 Jahren gestorben.​

Sie waren die ideale Kombination: Eva Bitter und Stakkato.

Bad Essen – Stakkato und Eva Bitter, das war ein untrennbares Paar. Bis zuletzt. Stakkato, der in seinen jungen Jahren die Menschen wie ein Magnet an sich zog, der seiner Ausbilderin und ständige Reiterin Eva Bitter so große Erfolge bescherte und der so viele hochtalentierte Söhne und Töchter zeugte, lebt nicht mehr. Bis zuletzt blieb er bei Eva Bitter.

Stakkato kam 1993 bei seinem Züchter August Meyer im niedersächsischen Süstedt zur Welt. Zwei Jahre später wurde der Spartan-Pygmalion-Sohn in Verden gekört, schon da fiel er besonders beim Freispringen auf und der damalige Celler Landstallmeister Dr. Burchard Bade kaufte ihn für das Niedersächsische Landgestüt. Eva Bitter übernahm Stakkatos Ausbildung, da war der dunkelbraune Hengst drei Jahre alt – „ich war unheimlich aufgeregt, denn ich habe vorher keine jungen Pferde geritten“, erzählt Eva Bitter in der FN-Filmreihe „Alte Helden“. „Beim Ausprobieren habe ich aber direkt gemerkt, was für eine Körperbeherrschung und was für ein Talent er hat.“ Damit lag sie goldrichtig. Und Stakkato begeisterte nicht nur seine Reiterin: Seine Hengstleistungsprüfung beendete er als Jahrgangsbester im Springen. Beim Bundeschampionat der fünfjährigen Springpferde siegte der 1,63 Meter große Hengst souverän (Wertnote: 9,9!) und zog die Zuschauer in seinen Bann. Ging Stakkato in den Parcours, pilgerten ihm die Menschen wie ein Schwarm hinterher. 1999 gewann er den Vizetitel in Warendorf.

2003 und 2010 trug er Eva Bitter zu Gold bei den Deutschen Meisterschaften, 2004 wurde es Silber. Hinzu kamen etliche internationalen Erfolge für das Traumduo. 2007 wurde Stakkato als „Hannoveraner Hengst des Jahres“ ausgezeichnet. 2012 wurde er 19-Jährig aus dem Sport verabschiedet – wo sonst, als in Warendorf im Rahmen der Bundeschampionate. Bis 2019 war Stakkato im Deckeinsatz und lebte ein geregeltes Leben wie ein Beamter, wie es Eva Bitter mit einem Augenzwingern formulierte.

76 gekörte Söhne, über 100 prämierte Stuten, über 240 Nachkommen erfolgreich in der schweren Klasse. Seine Söhne und Töchter kommen auf eine Lebensgewinnsumme von mehr als 3,3 Millionen Euro.

Das war das Lebenswerk des Königs mit Namen Stakkato.