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Zucht

Statistik 2017: Es werden wieder mehr Fohlen

Wie die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) meldet, geht es in der deutschen Pferdezucht weiter bergauf. Die Bedeckungszahlen haben 2017 rasseübergreifend zugenommen. Die Anzahl der Stuten und eingetragenen Hengste nimmt allerdings weiter ab.

Warendorf – 2013 war der absolute Tiefstand. Seitdem haben sich die Zahlen leicht erholt. Speziell bei den Warmblütern seien erstmals auch wieder mehr Zuchtstuten registriert, gibt die FN an. „Im vergangenen Jahr zögerten wir noch etwas davor, von einem Ende der Talsohle in der Pferdezucht zu sprechen. Doch der Eindruck verfestigt sich, dass wir es tatsächlich mit einer Trendwende zu tun haben“, sagt Theodor Leuchten, Vorsitzender des Bereichs Zucht.
Über alle Rassen hinweg betrachtet, bleibt die Stutenzahl allerdings weiter rückläufig. Sie sank von 2016 auf 2017 um rund 0,8 Prozent von 81.075 auf 80.416. Abgenommen hat auch die Zahl an eingetragenen Hengste. So waren im vergangenen Jahr 7.610 Hengste registriert, 2016 waren es noch 7.816 (- 2,6 Prozent). Der Zuwachs bei den Bedeckungen und Fohlen hält dagegen weiter an. Insgesamt waren es 37.080 Fohlen (2016: 35.718 Fohlen), das entspricht einem Plus von rund 3,8 Prozent. 2017 wurden 44.978 Stuten gedeckt, das sind 1,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor mit 44.233.

Bei den Warmblutstuten knackte man erstmals seit 2013 die 30.000-Marke auf 31.109. Die Zahl der registrierten Fohlen lag bei 24.460, was einem Plus von rund 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (2016: 23.775). Und erstmals wurden bei den Warmblütern mehr Zuchtstuten gezählt. Deren Zahl stieg 2017 auf insgesamt 51.114, das sind 0,2 Prozent mehr als im Vorjahr (2016: 50.995). „Eine positive Entwicklung, auch mit Blick auf den Turniersport. Dort hat sich der Bedeckungsrückgang gerade in den vergangenen beiden Jahren deutlich ausgewirkt, was die Zahl der neu registrierten Turnierpferde, aber auch das Angebot an Jungpferdeprüfungen betrifft“, sagt Leuchten.
Gesunken ist bei den Warmblütern lediglich die Zahl der Hengste. „Das ist nicht weiter tragisch, wenn man einmal realistisch betrachtet, wie viele der gekörten Hengste tatsächlich in den Deckeinsatz kommen“, so Leuchten. Positiv stimmen in diesem Zusammenhang die Zahlen zur neuen, seit 2016 geltenden Form der Hengstleistungsprüfung. So stieg die Zahl der geprüften Reitpferdehengste 2017 auf 415, so viele wie seit sieben Jahren nicht mehr. Das erfolgreiche Absolvieren der Hengstleistungsprüfung ist die Voraussetzung für die Aufnahme ins Hengstbuch I.

Weitgehend konstant geblieben sind die Zahlen bei den Ponys und Kleinpferden. Einem leichten Minus an Stuten (2016: 19.779, 2017: 19.568) stehen 2,6 Prozent mehr Fohlen gegenüber. Insgesamt wurden im vergangenen 8.336 Fohlen geboren (2016: 8.122). Allerdings gehen die Bedeckungen, speziell bei den Deutschen Reitponys, zurück. Statt 2.573 wurden 2017 bei ansonsten weitgehend stabilen Zahlen nur 2.408 Stuten gedeckt (- 6,4 Prozent). Dass dennoch die Bedeckungszahlen bei den Ponys und Kleinpferden insgesamt kaum verändert sind (2017: 9.631, 2016: 9.673 Bedeckungen), ist vor allem einem Plus bei den Haflingern, Edelbluthaflingern, Fjordpferden und Deutschen Part-Bred Shetland Ponys zu verdanken.
Die Situation bei den Kalbblutrassen ist ähnlich wie die bei den Ponys und Kleinpferden. Auch hier haben sich die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr nur leicht verändert, das jedoch vorwiegend in positiver Hinsicht. Bei insgesamt 4.441 Zuchtstuten (2016: 4.446) fielen 1.277 Fohlen (2016: 1.240). Die Zahl der Bedeckungen stieg auf 1.699 (2016: 1.620). -pm/schn-

Weiter aufwärts geht es auch mit den Schweren Warmblutrassen. Hier waren 2017 nicht nur mehr Stuten registriert (2017: 1.204, 2016: 1.196), es kamen auch mehr Fohlen zu Welt: 466 statt 431. Und der Trend hält an, so stieg die Zahl der Bedeckungen sogar um 29,3 Prozent, von 495 im Jahr 2016 auf 640.

Alle Zahlen aus dem Bereich Zucht der FN können schon jetzt kostenlos im FN-Shop heruntergeladen werden. Der komplette FN-Jahresbericht 2017 erscheint voraussichtlich Ende April.