Bundeschampionate 2019
Sechsjährige Springpferde: Spannendes Stechen zwischen Eckermann und Haßmann
Warendorf - Traditionell beschließen die sechsjährigen Springpferde die Bundeschampionate am Sonntagabend. Und die Zuschauer im gut gefüllten Springstadion sollten auf ihre Kosten kommen. 40 junge Springpferde traten in einer Springprüfung M** an, um die prestigeträchtigen Medaillen für ihre Zuchtverbände zu gewinnen. Elf von ihnen schafften es durch Nullrunden im Normalparcours ins Stechen.
Im Stechen schafften fünf Paare eine zweite Nullrunde: Zunächst Inga Schuurman mit dem Rheinländer Cascadello-Boy RM von Cascadello-Balou du Rouet als zweites Starterpaar. Der braune Hengst mit der auffälligen Blesse aus der Zucht von Josef Ruyter nahm die Tempovorgaben seiner Reiterin mutig an, die die Hindernisse im frischen Galopp ansteuerte. Einzig in den Wendungen ließ der Braune sich nicht so optimal einstellen, wodurch das Paar zwar fehlerfrei aber "erst" in 44,42 Sekunden im Ziel waren. Es sollte Platz fünf in der Endabrechnung werden.
Als viertes Paar im Stechparcours steuerte Christopher Kläsener den Celler Landbeschäler Viscerado von Viscount-Raphael zu einer Nullrunde. Der mächtig springende Dunkelfuchs hatte stets die Ohren gespitzt und konnte auf dem Weg zum letzten Hindernis durch seine mächtigen Galoppsprünge noch Zeit gut machen. Bei 43,74 Sekunden stoppte die Uhr für den von Heinrich Hacke gezogenen Hannoveraner. Platz vier für Viscerado und Kläsener.
Vier weitere Paare sollte es dauern, bis die dritte Nullrunde stand: Jana Wargers mit dem Holsteiner Hengst Zaccorado Blue von Zirocco Blue-Acorado I aus der Zucht von Tanja Schramm sollte dieses gelingen. Auf das achte Paar im Stechen mussten die Zuschauer allerdings einige Minuten warten, da der braune Hengst kurz zuvor ein Eisen verloren hatte. Es sollte ein Glücksbringer werden, denn durch eine Nullrunde in 42,79 Sekunden gewannen sie heute Bronze.
Als zehntes und vorletztes Paar gingen Catch me und Felix Haßmann in den Parcours. Der Schimmelwallach von Cellestial-Balou du Rouet wurde als Deutsches Sportpferd von Vater Reinhard Haßmann gezüchtet. Die Familienehre hing also ganz hoch. Aber inzwischen dürfte im In- und Ausland bekannt sein, dass Felix Haßmann immer für eine schnelle Stechrunde gut ist. So auch heute! Unter den anfeuernden Pfiffen der Zuschauer ritt er die Wendungen wie kein zweiter und kam in 40,03 Sekunden ins Ziel, also 2,76 Sekunden schneller, als die bis dahin führende Wargers. Nur Stephanie Böhe und Granate P machten dem Pferdenamen alle Ehre und kamen in 40,83 Sekunden durch die Zielschranke. Allerdings hatten sie einen Doppelfehler in der Kombination. Medaille futsch.
Jetzt kam es auf Katrin Eckermann an, wer mit Gold nach Hause fahren durfte. Auch sie ritt mit der Rheinländerin Chao Lee ein Pferd aus der Zucht ihres Vaters Otmar Eckermann. Und bereits am Vortag hatte sie im Warendorfer Youngster Championat, ein S-Springen für Siebenjährige, auf Christian´s Chacco gezeigt, wie man oder besser gesagt Frau zwei schnelle Nullrunden reitet und gewinnt. Die Zuschauer feuerten auch sie und ihre dunkelbraune Stute von Comme il faut-Chacco Blue an. Dadurch noch beflügelt musste Karin Eckermann immer mal wieder sichtbar eingreifen. Doch die Stute zeigte ein enormes Grundtempo und zündete an den Hindernissen blitzschnell. Die Zuschauer hielten den Atem an, als auch das letzte Hindernis fehlerfrei von dem Paar überwunden wurde. Die Zeit stoppte bei 40,75 Sekunden, also nur 0,72 Sekunden hinter Haßmann. Platz zwei für Chao Lee und Katrin Eckermann.