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Zucht

Nördlingen feiert die Champion des Südens

Die Süddeutschen Pferdezuchtverbände trugen an diesem Wochenende im Rahmen des traditionsreichen Turniers „Scharlachrennen“ in Bayern ihre Championate aus. Die Weichen für Warendorf sind gestellt.

Nördlingen – Höhepunkt und Abschluss der Championatstage waren die Finals der Reitpferde am heutigen Sonntag.

Championesse der dreiijährigen Stuten und Wallache wurde Don Röschen von Don Diaond-Landioso aus der Zucht von Hans Lober. Nicola Haugs Präsentation der Württemberger Stute aus dem Besitz des Gestüts Birkhof war den Richtern eine Gesamt-Notenpunktzahl von 24,75 wert. Auch der Vize-Titel ging ins Zuchtgebiet Württemberg: Da Luna piena von Desperados-Sandro Hit kam auf 23,91 Notenpunkte. Die schicke Stute mit Stallnamen „Luni“ hatte die Einlaufprüfung gewonnen, spielte ihre Stärken im Finale aber nicht gänzlich aus. Sie stammt aus der gemeinsamen Zucht vion Heike Blessing-Maurer und deren Vater Dieter Blessing, der dieses weitere Erfolgskapitel der Zuchtstätte leider nicht mehr miterleben konnte.
 
Und wieder Württemberg: Rednex heißt der Süd-Champion der vierjährigen Stuten und Wallache. Sabrina Schrödter setzte den von Alfons Weber aus einer Tintoretto-Mutter gezogenen Sohn des Risandro gekonnt in Szene – Sieg mit 16,34. Nur knapp geschlagen geben musste sich allerdings der Württemberger Dallas von Don Diamond-Damon Hill. Vorgestellt von Nicole Casper, der Junior-Chefin des Gestüts Birkhof, kam er im Finale auf 16,16 Notenpunkte.
 
Trotz nicht immer angenehmer Wetterverhältnisse – umfallende Viereckumrandungen und flatternde Werbeplanen machten den Youngstern die Konzentration auf ihren Job nicht eben leicht – war das Reitpferde-Viereck bei der Präsentation der Nachwuchs-Vererber aus süddeutscher Zucht von interessierten Züchtern gesäumt. Sie sahen in der Konkurrenz der dreijährigen Hengste einen laut Richterurteil souveränen Sieg des Deutschen Sportpferds Rossini. Der großrahmige, von Kay Pawlowska vorgestellte Hengst von Rosenstein-Florestan I aus der Zucht des Hauptgestüts Graditz und dem Besitz des Landgestüts Moritzburg kam auf 27,66 Punkte. Der Vize-Champion punktete einmal mehr für Baden-Württemberg: Dior R heißt der Dr. Jackson-Weltmeyer-Sohn aus der Zucht des Gestüts Reutalmühle, dessen Auftritt unter Antje Fellger mit 24,66 benotet wurde.
 
Auch bei den vierjährigen Hengsten hatte ein Landbeschäler die Nase vorn: Zum Champion wurde der Württemberger Lemberger, ein Sohn des Locksley II aus einer Gardez-Mutter, gezogen und im Besitz des baden-württembergischen Haupt- und Landgestüts Marbach, gekürt. Patrick Thompson stellte Lemberger – übrigens benannt nach einer in seiner Heimat beliebten Rebsorte – vor, 17,34 waren das Ergebnis des Paares. Und noch einmal Diamond Hit. Der Star-Vererber des Birkhofs stellte den Vize-Champion: den Württemberger Discosimo, gezogen von Edgar und Mechthild Wörner aus einer Disco Tänzer-Mutter. Der in Baden lebende Niederländer Pieter van der Raadt stellte den Hengst vor – 16,5 das Resultat.
 
So weit die Jüngsten. Teilweise parallel wurden die Titel in Viereck und Parcours vergeben. Sieger der fünfjährigen Dressurpferde wurde Herzensfürst, ein Sohn des Trakehner Körsiegers Herzensdieb aus einer Fürst Heinrich-Mutter. Der aus der Zucht von Lutz Göttert stammende Deutsche Sportpferd, das unter Lana Feistkorn eine 8,5 erhielt, qualifizierte sich mit dieser Runde gleichzeitig fürs Bundeschampionat. Gleiches gilt für den Vize-Champion Diamond of Glory, einen Zweibrücker von Diamond Hit-Dream of Glory aus der Zucht von Karl Franz Martin, den Ralf Kornprobst vorstellte – 8,2.
Apropos Kornprobst. Der 41-jährige selbstständige Profi aus dem bayerischen Erding, der bis Grand Prix Erfolge feierte und zu seinen Ausbildern Rudolf Zeilinger, Ulla Salzgeber und Dr. Uwe Schulten-Baumer zählt, war nicht nur selbst im Championatsviereck von Nördlingen erfolgreich, zusammen mit Kim Pfeiffer, der mehrfachen Pfälzer Landesmeisterin, bildete er auch das Fremdreiter-Duo der Reitpferde-Championate.
 
Und saß im Sattel der souveränen Siegerin der sechsjährigen Dressurpferde. Für seine Vorstellung der dreifachen baden-württembergischen Landeschampionesse Devina von Dacaprio-Akzenz II aus der Zucht von Manfred Bauer zückte die Jury die 8,5. Erklärtes Saisonziel der beiden: Warendorf, was sonst? Die Hürde der Bundeschampionats-Qualifikation schaffte mit der 8,0 auch der in Bayern gezogene Vize-Champion Decento von Don Frederico-St. Ludwig’s Ragazzo, der von Ursula Kufner vorgestellt wurde.
 
Der Zuchtverband Bayern stellte nicht unerwartet die Süddeutschen Champions im Parcours: Bei den fünfjährigen Springpferden ging der Titel an Monte Video vom Beinahe-Olympioniken Monte Bellini, gezogen von  Berthold Kirchmaier aus einer Landberg-Stute, den Lawrence Greene durch den Parcours steuerte – 8,7. Das Deutsche Sportpferd Soley von Lancelot Quainton-Accuse aus der Zucht von Dieter Köber und vorgestellt von Karina Köber jumpte mit 8,5 auf den Silberrang.
 
Hengsthalter Tobias Bachl stellte seinen bei den sechsjährigen Springpferden seinen Süddeutschen Champion persönlich vor: 8,4 gab’s für die Championatsrunde des Casandro B, eines Cassini II-Lando-Sohnes der Station Bachl aus der Zucht von Dietmar Bayer. Zum Titel „Vize-Championesse der sechsjährigen Springpferde aus süddeutscher Zucht“ galoppierte die Württemberger Stute Chacco’s Girl mit 8,2. Die Tochter des kürzlich eingegangenen Schöckemöhle-Hengstes Chacco-Blue aus einer Centesimo I-Stute wurde von Andrea Kopp gezogen und in Nördlingen von Olaf Peters vorgestellt. –mic–