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Zucht

LG Dillenburg: Es laufen schon Verkaufsgespräche

Die Hengste sollen aus Sicht des Ministeriums das Landgestüt Dillenburg verlassen. Ihr Verkauf wird angestrebt. Erste Verkaufsgespräche laufen bereits, wie eine Pressesprecherin des hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gegenüber Reiter Revue bestätigte.

Dillenburg – Die Hengste sollen das Landgestüt verlassen. Gegenüber Reiter Revue International stellte das hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz heraus, dass die "Hengstzucht" aufgegeben werden soll. Acht Hengste sollen daher verkauft werden. Erste Verkaufsgespräche sollen nach Angaben des Ministeriums bereits laufen, daher wollte das Ministerium gegenüber Reiter Revue keine näheren Angaben zu den Pferden machen. Eine fragliche Begründung.

Einer der Hengste ist sicherlich Ben Kingsley, der seit vier Jahren auf der Hengststation von Jens Meyer in Wurster Nordseeküste steht. Dort wurde der siebenjährige Dunkelfuchs bis zur Klasse S ausgebildet. "Der Hengst ist noch bei uns. Wir wissen, dass der Verkauf ansteht, aber nicht, wann genau", erklärte Susanne Meyer auf Nachfrage von RRI. Sie hofft, dass sie mitbestimmen darf, an wen der Hengst geht und wer ihn in Zukunft reiten darf. "Aktuell hat Ben Kingsley S-Platzierungen. Er hat sich toll entwickelt", lobt die Stationsbetreiberin den Benetton Dream-Londonderry-Sohn.

Gegen den Verkauf der Hengste regt sich zeitgleich Widerstand. Der Förderverein des Landgestüts Dillenburg zeigt sich entsetzt darüber, dass der Verkauf ohne Rücksprache mit Vetretern der Dillenburger Seite umgesetzt werden soll. Die Anweisung, die Hengste zu verkaufen, sei völlig unverständlich. "Die Argumentation aus Wiesbaden, die Hengsthaltung sei nicht artgerecht, lässt erhebliche Unkenntnis über die Haltung erwachsener Deckhengste erkennen. Eine Gruppenhaltung während der Decksaison ist auch auf Privatstationen nahezu ausgeschlossen", so der Förderverein. Weiter heißt es: "Hinzu kommt, dass ein Teil der Hengste mit Sicherheit nicht vermarktbar sein wird. Gerade die Reitschulhengste können aufgrund ihres Alters nicht mehr ungefährlich kastriert werden, für nicht gekörte Reithengste gibt es keinen Markt. Es besteht die Befürchtung, dass diese Pferde geschlachtet werden. Jeder Tierschutzaspekt wird mit der Anweisung zum Verkauf der Hengste ad absurdum geführt." Eine mögliche Schlachtung der Tiere schloss das Ministerium auf Nachfrage von Reiter Revue bereits aus. Vielmehr sollen die Tiere in gute Hände gegeben werden. Die Frage ist nur, was passiert, wenn sich diese nicht finden lassen. -sag-