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Gestüt Blue Hors benennt drei Träger des Gendefekts WFFS

Das Thema „WFFS“ zieht immer größere Kreise – auch in unserer aktuellen Ausgabe beschäftigen wir uns mit dem Gendefekt. Das dänische Gestüt Blue Hors hat nun bekannt gegeben, dass drei seiner Hengste betroffen sind.

Ort des Gen-Geschehens: die DNA. Sie rückt derzeit in den Fokus, denn der Gendefekt WFFS umtreibt die Pferdezüchterschaft.

Münster/Randbøldal/DEN – WFFS, vier ominöse Buchstaben, die für den Gendefekt "Warmblood fragile foal syndrom" stehen. Ist ein Fohlen daran erkrankt, bedeutet das seinen Tod. WFFS ist derzeit ein großes Thema in der Züchterschaft, erst in den USA – nachdem dort ein erkranktes Fohlen eine riesige Diskussion auslöste – nun auch in Europa.

Das dänische Gestüt Blue Hors ist nun in die Rolle des Vorreiters geschlüpft und hat seine Hengste auf WFFS testen lassen. Laut Gestüts-Chef Esben Møller sind drei Hengste Träger des Gendeffekts. „Die Proben haben leider auch gezeigt, dass die Deckhengste Blue Hors Londoner, Blue Hors Veneziano und Blue Hors Emilio Träger des WFFS-Gens sind. Vor diesem Hintergrund haben wir beschlossen, diese drei Hengste vorübergehend aus der Zucht zu nehmen“, sagt Esben Møller und weiter: „Das Gen muss weiter verbreitet sein, als bisher bekannt war.“ (Quelle) Emilio stammt von Escolar aus einer Lauries Crusador xx-Mutter ab, Londoner von Londontime-Danone I und Veneziano von Vivaldi-Donnerhall.

WFFS – was ist das?

Bei WFFS-erkrankten Pferden ist die Haut nicht mit dem Unterhautgewebe verbunden, sie reißt , es kommt nach der Geburt zu großflächigen Hautablösungen. Die Fohlen sind nicht lebensfähig und müssen eingeschläfert werden. Viele WFFS-Fohlen treten jedoch gar nicht erst in der Statistik auf, weil die Mutter oft schon vorher verfohlen.

Sind Mutter und Vater Träger des Gendefekts, wird das Fohlen mit 25 prozentiger Wahrscheinlichkeit an WFFS erkranken. Bisher raten Wissenschaftler dazu, Zuchtpferde in erster Linie testen zu lassen, um Träger x Träger-Anpaarungen zu verhindern. In der Anpaarung Träger mit Nicht-Träger entstehen zu 50 Prozent Träger und zu 50 Prozent Nicht-Träger. Die WFFS-Träger selbst sind übrigens gesundheitlich NICHT beeinträchtigt.

Lesen Sie in der frisch erschienenen Juni-Ausgabe der Reiter Revue mehr über WFFS. Unsere Autorin Jeannette Aretz hat sich ausgiebig mit diesem Gendefekt befasst, sie liefert Hintergründe und wichtige Informationen zu diesem brandaktuellen Thema.

WFFS ist brandaktuelles Thema in unserer Juni-Ausgabe.