Warendorf – 34,7 Punkte sammelte der Lossow-Hibiskus-Sohn an diesem Bundeschampionats-Wochenende. Eine 8,4 bekam er in der Dressur, eine 7,9 in der Teilprüfung Sprigen und 18,4 Punkte für den heutigen Geländeritt, was einer Note von 9,2 entspricht, denn die Geländenoten zählen beim Bundeschampionat doppelt. „Heute war es besonders schwer, aber er vertraut seinem Reiter“, schätzt Sophie Leube an ihrem Schützling, den sie im Mai 2018 das erste Mal in einer Eignungsprüfung für Geländepferde vorstellte. Damals stand der Hengst noch im Stall von Doppel-Europameisterin Ingrid Klimke, wo Sophie Leube einst ihre Bereiter-Ausbildung machte.

Besitzerin Inge Weißkirchen war völlig überwältigt, dass sie nun einen Bundeschampion hat. Gekauft hat sie ihn bereits als Fohlen von seiner Züchterin Simone Lindemeir-Trippel. „Ich habe sie so lange bequatscht, bis sie ihn mir verkauft hat“, erinnert sie sich. Ganz besonders gefällt ihr der ausgeglichene Charakter ihres Pferdes. Dem schließt sich auch die Reiterin Sophie Leube an: „Er ist sehr unkompliziert, auch als Hengst, und liebt es, betüddelt zu werden.“ Für die Reiterin ist es der erste Bundeschampionats-Titel. First Sight soll nun erst einmal eine wohlverdiente Pause bekommen. Sophie Leube ist überglücklich: "Er ist heute über sich hinausgewachsen", aber auch sonst "eine richtig coole Socke." Das stellte der Hengst in der Siegerehrung eindrücklich unter Beweis. Zwischen all den anderen platzierten Pferden stand er gut eine Viertelstunde regungslos wie ein Denkmal, als würde er den Ruhm und die Aufmerksamkeit richtig genießen.

Die geniale Geniale

Zweitbestes fünfjähriges Geländepferd und somit Vize-Bundeschampionesse ist die Holsteiner Stute Geniale von Cascadello II-Clarimo aus der Zucht der Zuchtgemeinschaft von Dörnberg/ von Malaisé. Im Sattel saß die Finnin Lotte Palmgren. „Sie ist sehr mutig, hat viel Springvermögen und eine tolle Einstellung“, sagt diese über ihre Vize-Championesse. Die Dressur meisterte sie mit einer 7,2. Im Springen hab es dafür die 8,5. „Sie hat sich toll gezeigt im Gelände, das war nicht einfach für die Fünfjährigen“, fand die Reiterin. Die Richter sahen das ähnlich und vergaben eine 8,2. Insgesamt bekam das Paar 32,1 Punkte.

Auf den Bronzerang galoppierte der Oldenburger Springpferde-Wallach Bounce unter Sandra Auffarth. In der Dressur bekam der Balou du Rouet-Sevillano xx-Sohn aus der Zucht von Karl-Heinz und Jan Auffarth und dem Besitz von Bärbel Auffarth eine 7,4 und im Springen eine 9,6. Die heutige Geländenote von 7,5 warf das Paar in der Rangierung wieder ein wenig zurück. Auf die Ehrenrunde musste die schwer beschäftigte Reiterin verzichten – sie saß schon wieder im Sattel eines Springpferdes beim diesjährigen Bundeschampionat.

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