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Fünfjährige Dressurpferde: „Lieblingspferd“ Valverde vorn

Valverde heißt der neue Champion. Der Westfale siegte mit Abstand. Seine Note: 9,3. Kein anderer knackte ansonsten die magische 9-er Marke.

Eva Möller stellte Valverde abermals in Warendorf vor. Die beiden sicherten sich den TItel bei den fünfjährigen Dressurpferden.

Warendorf - "Valverde weiß, wann er abliefern muss", sagt seine Reiterin Eva Möller. Auf ihn sei Verlass und sein Talent stehe sowieso außer Frage. Beides hat er am Sonntag im Finale der fünfjährigen Dressurpferde unter Beweis gestellt. Die Richter bescheinigten ihm viel Schwung, viel Elastizität und viel Schub aus der Hinterhand. Für den Trab gab es daher die 9,0. Noch besser bewertet wurde der Schritt des Braunen: 9,5. Hier hob Dr. Dietrich Plewa für das Richtergremium vor allem Übertritt und Vortritt hervor. Außerdem sei der Schritt gelassen und taktsicher gewesen, fuhr Plewa fort. Auch für den Galopp zückten die Richter die Höchstnote des Tages von 9,5. Mit einer klaren Schwebephase, einer hohen Versammlungsbereitschaft und einem sehr guten Außengalopp punktete Valverde hier. Für die Durchlässigkeit gab es ebenfalls die 9,0. Der Hengst präsentierte sich mit guter Maultätigkeit und in Balance unter seiner Reiterin Eva Möller. Die Reiterin schätzt an Valverde (Z.: Reesink Pferde Gmbh) besonders seine Zuverlässigkeit. „Er ist so unkompliziert und neugierig, liebt die Zuneigung seiner Menschen. Er ist ein Lieblingspferd“, so die routinierte Ausbilderin gegenüber Reiter Revue International. „Ich glaube es ist mein zehnter Titel“, lachte sie am Sonntagabend. „Die Euphorie über den Sieg bleibt. Wir arbeiten die ganze Saison auf so einen Erfolg hin und dann ist es umso schöner, wenn es soweit ist“, so Möller. Eine weitere schöne Nachricht: Valverde bleibt zunächst bei ihr in Beritt. „Das habe ich gerade mit dem Boss besprochen“, schmunzelte ihr Ehemann Dr. Ulf Möller, der wie Eva Möller für Andreas Helgstrand arbeitet. Der Siegerhengst der westfälischen Körung 2016 steht seit seinem Körauftritt im Besitz von Andreas Helgstrand. 2018 war der Vitalis-Ampere-Sohn Vize-Bundeschampion bei den vierjährigen Reitpferden, 2019 Vierter bei der WM der jungen Dressurpferde.

Valverde und Eva Möller auf der Mittellinie in der Trabverstärkung.

Platz zwei für den hochmotivierten Federer

Der zweitplatzierte Federer folgte mit einem Abstand von 0,7 auf Valverde. Der Westfalenwallach von Franziskus-Damon Hill aus der Zucht von Dr. Ansgar Reyering präsentierte sich unter dem portugiesischen Reiter Carlos Manuel Valerio Caetano ausdrucksvoll, kadenziert und elastisch im Trab für eine Note von 9,5. „Federer ist immer total motiviert. Ich reite ihn etwa seit einem Jahr. Wenn er bei mir bleibt, würde ich mich freuen, 2020 bei der WM starten zu dürfen“, erklärte Valerio Caetano. Er stellt den Westfalen für die Besitzergemeinschaft Rhenania Pferde vor. Federers Schritt bewerteten die Richter Kerstin Holthaus, Harry Lorenz und Ulrike Nivelle mit einer Note von 9,0. „Fleißig, im Takt und gelassen“, lautete das Urteil von Dr. Dietrich Plewa. Der Wallach war teilweise leicht hinter der Senkrechten. Daher gab es für die Durchlässigkeit eine 8,0, begründete Dr. Dietrich Plewa die Notengebung. Mit einer Gesamtnote von 8,6 verwies Federer Don Mateo knapp auf den dritten Platz mit einer 8,5.

Platz drei für den Durchstarter Don Mateo

Der Hannoveraner aus der Zucht von Axel Windeler zeigte seine Qualität in der Prüfung. Er zeigte sich vor allem aber auch schwer beeindruckt von der Kulisse. Anna-Sophie Fiebelkorn kam nicht zum loslassen, folglich ging der Wallach nicht in der gewünschten Selbsthaltung. „Schon auf dem Abreiteplatz hat ihn das Ambiente umgehauen. Er war überwältigt. So etwas hat er vorher noch nie gesehen“, erklärte sich die Reiterin gegenüber Reiter Revue International. Sie reitet den Wallach seit drei Monaten. Für das Duo war es erst das dritte gemeinsame Turnier. Don Mateo steht übrigens in enger Verwandtschaft zu Don Martillo, Weltmeister der fünfjährigen Dressurpferde 2017. Beide kommen aus ein- und demselben Erfolgsstutenstamm von Axel Windeler. Besonders den Trab lobten die Richter: „Schwungvoll, energisch abfußend mit viel Kadenz und klar vom Boden.“ Das war Ihnen eine 9,0 wert. Für den Schritt, den Galopp und den Gesamteindruck gab es die 8,5. Für die Durchlässigkeit eine 8,0, da er nicht unabhängig von der Hand vorgestellt wurde. Die Endnote: 8,5.

Platz vier und eine Diskussion um die Note für die Durchlässigkeit

Anders sah das bei Quiana aus, die Nicole Wego geritten hat. Die Rheinländer Stute von Quaterstern-Rubinstern-Noir kam bei Wegos Eltern zur Welt und punktete im Finale der fünfjährigen Dressurpferde durch ihren Fleiß, viel Schubkraft und natürliche Kadenz. Dafür gab es die 9,0. Den Schritt bewerteten die Richter mit 8,5. Im Galopp zeigte die Stute sich laut Dr. Dietrich Plewa leichtfüßig, allerdings habe sie im Außengalopp etwas an bergauf verloren. Die Note daher: 8,0. Diese gab es auch für die Durchlässigkeit und das sorgte für Diskussionen auf den Tribünen. Denn so durchlässig wie Quiana zeigten sich wenige Pferde. Sie war bei ihrer Ausbilderin, schön in der Anlehnung und zeigte ein optimales Kurzkehrt. Es gab ein kurzes Herausheben beim ersten einfachen Wechsel, aber dafür auch ein mustergültiges Dehnen beim Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen im Trab. Nicole Wego war mit ihrem Pferd mehr als zufrieden: „Sie hat sich toll gezeigt. Die Atmosphäre hat sie gar nicht beeindruckt und sie hat mal wieder mit ihrer Gelassenheit überzeugt. Das freut mich total“, so die Bereiterin vom Hof Kasselmann. Für Quiana beginnt nun erst einmal eine ruhigere Zeit, denn ihre Reiterin legt eine Baby-Pause ein. Nicole Wego wird im Frühjahr Mama.

Den vierten Platz teilte sich Nicole Wego mit Beatrice Buchwald auf dem Westfalen Estero von Escolar-Desperados und Catja Thomsen mit dem Hannoveraner Hengst Vidar vom Landgestüt Celle. Sie wurde auch mit dem Tierschutzpreis des BMEL für besonders pferdefreundliches Reiten auf dem Vorbereitungsplatz geehrt.

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