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OLYMPISCHE SPIELE IN TOKIO

Elf Olympia-Medaillen für die deutsche Pferdezucht

Einmal mehr waren Pferde aus deutscher Zucht bei Olympia hocherfolgreich. Allen voran galoppierte die Trakehnerstute TSF Dalera BB als Doppelolympiasiegerin unter Jessica von Bredow-Werndl, doch die Statistik der FN zeigt weitere Erfolgsgaranten.

TSF Dalera BB ist jetzt ein Star der Pferdesportszene und der ganze Stolz des Trakehner Verbandes.

Tokio/JPN - Fünf Goldmedaillen, fünf Mal Silber und einmal Bronze – das ist die Bilanz der deutschen Pferdezucht bei den Olympischen Spielen in Tokio. Denn nicht nur das deutsche Dressurteam trat komplett mit Pferden aus Deutschland an, auch die Reiter*innen anderer Nationen setzten in Tokio auf „German Horse Quality“. Damit konnten Pferde aus deutscher Zucht fast ein Drittel der 36 möglichen Medaillen für sich verbuchen.

Drei Starts, drei Siege: Die absolute Nummer eins unter den Dressurpferde in Tokio ist die 14-jährige Trakehner Stute TSF Dalera BB mit Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) im Sattel, Goldmedaillengewinnerin in der Team- und Einzelwertung. TSF Dalera BB stammt ab von Easy Game, der übrigens genau wie der legendäre Totilas ein Nachkomme des Gribaldi ist, und einer Mutter von Handryk. Das Licht der Welt erblickte die Stute im Stall von Silke Druckenmüller in Ferschweiler.

Die stolzen Doppelgoldgewinnerinnen Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB.

Auch die Teamgold- und Einzelsilbergewinnerin Bella Rose, geritten von Isabell Werth, ist in Deutschland geboren. Die 17-jährige Westfalenstute ist eine Tochter des Belissimo M und wurde von der Zuchtgemeinschaft Heinrich und Wilhelm Strunk aus Bochum aus einer Mutter von Cacir AA gezogen.

Last but not least gehört auch Dorothee Schneiders Hannoveraner Showtime FRH, der Dritte im deutschen Gold-Team, zu den Olympiapferden aus deutscher Zucht. Der 15-jährige Rappwallach ist ein Sohn des Sandro Hit, der mit fünf Nachkommen die meisten Nachkommen im Starterfeld 2021 stellte. Gezogen wurde Showtime FRH von Heinrich Wecke aus Stadthagen aus einer Rotspon-Mutter. Showtime FRH nahm schon erfolgreich an den Prüfungen für jungen Pferde in Deutschland teil: 2011 und 2012 Platzierung im Finale der fünf- bzw. sechsjährigen Dressurpferde beim Bundeschampionat in Warendorf, 2022 Sechster bei der Weltmeisterschaf der fünfjährigen Dressurpferde in Verden und in 2013 belegte er Platz fünf im Finale des Nürnberger Burg-Pokals.

Dreimal deutscher Zuchterfolg: der Hannoveraner Showtime FRH, die Trakehnerstute TSF Dalera BB und die Westfälin Bella Rose.

Insgesamt stammen 28 der 69 Dressurpferde in Tokio zur ersten Verfassungsprüfung vorgestellten Dressurpferde - inklusive der Reservisten – aus deutscher Zucht. Gleich mit zwei deutschen Pferden am Start war auch das Team der USA, das sich in Tokio die Silbermedaille im Team sichern konnte. Für die USA startete Adrienne Lyle mit dem 14-jährigen Hannoveraner Hengst Salvino mit der bewährten Abstammung Sandro Hit mal Donnerhall. Züchter des Hengstes ist Joachim Essink aus Nordhorn. Ebenfalls einen Hannoveraner präsentierte die ursprünglich aus Krefeld stammende Sabine Schut-Kery. Sie saß im Sattel des 15-jährigen San Remo-Sohnes Sanceo, von Gerhard Dustmann aus Melle aus einer Stute von Ramiro's Son II gezogen.

Salvino unter Adrienne Lyle und Sanceo unter Sabine Schut-Kery stammen auf der Hannoveraner Zucht und holten Team-Silber.

Aufgeteilt nach Rassen standen 14 Hannoveraner, davon zwei im Rheinland gezogen, sieben Oldenburger, vier Westfalen und eben die eine besagte Trakehner Stute auf der Liste der ersten Verfassungsprüfung.

Die Vielseitigkeit wurde in Tokio von Pferden aus Frankreich, Irland und den Niederlanden dominiert. Eine Goldmedaille ging aber auch an ein deutsches Pferd, an den zwölfjährigen Holsteiner Wallach London von Landos - Quinar, gezogen von Ocke Riewerts aus Alkersum. Mit der Britin Laura Collet im Sattel gewann London Team-Gold.

Die Britin Laura Collet und der Holsteiner London halfen ihrem Team Gold zu sichern.

Als bestes deutsch-deutsches Paar beendeten Titelverteidiger Michael Jung (Horb) und der 13-jährige Hannoveraner Chipmunk FRH die Prüfung auf Platz acht der Einzelwertung. Der ehemalige Bundeschampion ist ein Sohn des Contendro I und wurde von Sabine und Dr. Hilmer Meyer-Kulenkampff (Engeln) gezogen. Mütterlicherseits stammt er vom bekannten Vielseitigkeitsvererbers Heraldik xx ab.

Der Hannoveraner Chipmunk FRH holte zwar keine Medaille, aber auch über Platz acht freuen wir uns sehr.

Insgesamt standen 17 Pferde auf der Liste der ersten Verfassungsprüfung, davon fünf Holsteiner, je vier Hannoveraner und Westfalen, drei Deutsche Sportpferde sowie ein Oldenburger.

Die deutsche Mannschaft konnte bei diesen Olympischen Spielen im Springen zwar keine Medaillen gewinnen, dafür verhalfen gleich zwei Pferde aus deutscher Zucht den US-Amerikanern zum Erfolg: Baloutinue, ein elfjähriger Hannoveraner von Balou du Rouet - Landor S aus der Zucht von Heinrich Meyer (Langwedel), sowie der zwölfjährige Contagious, ein Deutsches Sportpferd von Contagio - For Keeps, aus der Zucht von Andreas Eisenmenger aus Hadamar.

Baloutinue unter US-Reiterin Laura Kraut sprang souverän zu Silber mit dem Team.

Baloutinue wurde von Laura Kraut vorgestellt, im Sattel des ursprünglich als Reservist angereisten Contagious saß McLaine Ward.

Silber mit dem US-Team gab es auch für McLain Ward und den DSP-Wallach Contagious.

Für das belgische Team, das sich zu guter Letzt die Bronzemedaille sichern konnte, startete Jérôme Guery mit dem 15-jährigen Holsteiner Quel Homme de Hus von Quidam de RevelCandillo aus der Zucht von Dr. Andreas Kosicki aus Berlin.

Ein Bronze-Gewinner zum Liebhaben: Der Holsteiner Quel Homme de Hus.

Bestes deutsches Springpferd im Einzelfinale war der Wallach Chanyon, mit dem der Japaner Daisuke Fukushima das Stechen erreichte und mit einer weiteren Nullrunde insgesamt Sechster wurde. Chanyon, ein Oldenburger Springpferd stammt ab vom Chacco-Blue - Grand Canyon und wurde im Gestüt Lewitz gezogen.

Insgesamt stammten 26 von 93 Springpferden auf der Liste der Verfassungsprüfung aus deutscher Zucht, davon neun Holsteiner, sechs Oldenburger Springpferde, vier Westfalen, vier Hannoveraner (davon zwei aus dem Rheinland) und drei Deutsche Sportpferde.

- fn-press -