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Ein Großer lebt nicht mehr: Lordanos im Alter von 28 Jahren verstorben

Er war einer der ganz Großen der Holsteiner Zucht. Und vor allem war er ein unnachahmliches Familienpferd. Lordanos durfte ein langes Leben im Kreise seiner Besitzerfamilie Sosath erleben. Nun ist er mit 28 Jahren gestorben.

So kannte und liebte man ihn: Spitzenvererber Lordanos im Kreise der Familie Sosath.

Lemwerder/GER - Im Alter von 28 Jahren ist der Holsteiner Spitzenvererber am vergangenen Freitag für immer eingeschlafen. Das teilte die Besitzerfamilie Sosath, für die er ein echtes Familienmitglied war, auf ihrer Facebook-Seite mit.

Der Post von Janne Sosath-Hahn zeigt, was der Hengst der ganzen Familie bedeutete.

Lordanos war Zeit seines Lebens sowohl im sportlichen wie auch im Zuchteinsatz. 18-jährig wurde er anlässlich der Hengstvorführung in Vechta aus dem Sport verabschiedet. Seitdem war er noch einige Jahre als Zuchthengst auf dem Hof der Sosaths in Lemwerder aktiv und genoss dann seinen Ruhestand.

Begonnen hatte Lordanos Leben im Jahre 1993 bei Züchter Heiko Büttner aus Schaafstedt in Holstein. Sein Vater Landos wurde 1989 geboren und konnte schon aufgrund seiner Abstammung die Züchterherzen höher schlagen lassen. Dessen Vater Lord war als Vererber hocherfolgreich, L´Eperon und Loreana zählen zu seinen Nachkommen. Lord wiederum ist ein Sohn des Ladykiller xx, der wie wenige andere Vollblüter Einfluss nahmen auf die deutsche Reitpferdezucht. Über seine Mutter führte Landos obendrein das Blut des Calypso I und von dessen Vater Cor de la Bryére.

Lordanos Mutter Ashley (geboren 1984) musste wegen einer Kolik zwei Jahre nach der Geburt von Lordanos eingeschläfert werden. Ihr Vater war Ahorn Z, der wiederum von Almé Z abstammte.

Bei der Körung 1995 fiel der Junghengst Gerd Sosath auf. Für 65.000 DM wechselte Lordanos daraufhin auf jenen Hof, wo er Zeit seines Lebens bleiben sollte. Seine Hengstleistungsprüfung absolvierte Lordanos 1996 in Medingen, wo er schließlich den zweiten Gesamtrang erreichen konnte. Besonders im Springen hatte er mit dem zweitbesten Ergebnis gezeigt, was in ihm steckt. In der Dressur erreichte Lordanos Platz 7.

Während seines sportlichen Einsatzes verdiente der braune Hengst 27.170 Euro. Zunächst war Lordanos unter Familienoberhaupt Gerd Sosath ab 1997 im Turniereinsatz. 25 Springpferdeprüfungen nacheinander gewannen beide. Langsam ging es von A über L und M bis hin zum S-Niveau, wo Sosath den Hengst erfolgreich ab dem Jahr 2000 ritt. Höhepunkt seiner jungen Karriere war das Bundeschampionat in Warendorf als Sechsjähriger. Mit Sosaths Tochter Janne gewann der Hengst nebenbei Stilspringen der Klasse A. Für den Teenager war Lordanos aufgrund seiner Rittigkeit der perfekte Partner. Ab 2001 erlangte auch Jannes ein Jahr jüngerer Bruder Hendrik erste Meriten auf Lordanos und gewann unter anderem das HGW-Cup in Dortmund.

Am Ende seines Lebens blickte Lordanos auf 56 gekörte Söhne und 35 Staatsprämienstuten. Einer seiner bekanntesten gekörten Söhne ist Lex Lugar, geboren im Jahr 2000. Der Hengst hat nicht nur selbst einen gekörten Nachkommen herausgebracht, sondern war vor allen Dingen Sieger des Deutschen Springderbys in Hamburg im Jahr 2010. Auch der Oldenburger-Hengst Light On (2002) ist im Sport und in der Zucht hocherfolgreich: Im Sport unter Rene Tebbel und seinem Sohn Maurice und in der Zucht mit neun gekörten Nachkommen.

Noch beeindruckender fällt die Bilanz der Lordanos Nachkommen im Sport aus. Über 2,7 Millionen Euro an Preisgeld erreichten sie bislang. Am erfolgreichsten in Sachen Preisgeld war Lex Lugar unter Carsten-Otto Nagel, gefolgt von Lord Lohengrin von Patrick Stühlmeyer und dem unter anderem mit Jürgen Kurz erfolgreichen Lord. Des Weiteren ist Lordanos Vatr von Lacasino von Christian Kukuk und Nupafeed's La Vista von Sandra Auffarth.

Wir werden Lordanos auch durch seine großartigen Nachkommen immer in bester Erinnerung behalten.