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Der Urahn aller Hengste

Eine Erbgutstudie deutet darauf hin, dass fast alle heute lebenden männlichen Pferde auf einen einzigen Hengst zurückzuführen sind. Er lebte vor 3.000 Jahren und hatte wohl hervorragende Zuchteigenschaften.

Nach neuesten Studien sollen unsere heutigen Hengstfohlen auf einen Urahn zurückzuführen sein.

Berlin – So unterschiedlich die Pferde verschiedener Rassen auch aussehen – die Hengste und Wallache haben den gleichen Urahn. Er und seine männlichen Nachkommen dominierten mehr und mehr die Zucht und seien heute die Urväter aller Hengste, erklärte Arne Ludwig vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in einem Interview mit dem Deutschlandfunk.

Unter der Leitung des Berliner Leibniz-Instituts nahm ein internationales Forscherteam 350 Proben von Stuten und Hengsten. Die Wissenschaftler nutzen dafür fossile Zähne und Knochen aus verschiedenen Zeitaltern. Die ältesten Proben waren 100.000 Jahre alt, die jüngsten stammten aus dem Mittelalter. Auch geographisch lag eine breite Streuung vor: Proben aus verschiedenen asiatischen und europäischen Ländern wurden ausgewählt. Die Forscher entdeckten, dass die genetische Vielfalt des Y-Chromosoms, das nur männliche Tiere haben, im Laufe der Zeit stetig abnahm. Daher haben fast alle heutigen männlichen Pferde einen einzigen Urahn.

Wie es dazu kam? In der Zucht setzt man auf gute Hengste. Sie können bedeutend mehr Nachkommen zeugen als Stuten, die mit einem Fohlen 11 Monate lang trächtig sind. Dieser Grundsatz war schon in der Eisenzeit bei Nomaden in der eurasischen Steppe bekannt. Später setzten ihn die Römer jedoch so konsequent um, dass nur noch eine einzige herausragende Hengstlinie in der Zucht präsent war. „Sie hatten ein ausgeklügeltes Zuchtprogramm“, hebt Arne Ludwig vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung hervor. Das komplette Interview finden Sie hier.