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Bundeschampionate: Titel bei den sechsjährigen Dressurpferden für Secret

Auch wenn von den meisten Vorjahressieger Valverde als großer Favorit gehandelt worden war: Am Ende setzte sich Secret souverän im Finale der sechsjährigen Dressurpferde durch. Der DSP-Hengst hatte am Mittwoch bereits in der Qualifikation überzeugt.

Bundeschampion Secret beim Sieg in der ersten Abteilung der Qualifikation am Mittwoch.

Warendorf/GER - Das Finale der sechsjährigen Dressurpferde, Preis von vetmedpro.de, hielt einige Überraschungen bereit. Am Ende wurde der Rapphengst Secret Favorit seiner Favoritenrolle gerecht, während Señor Charming als Vizechampion nur wenige vorgesehen hatten. Die Bronzemedaille ging an Eyleen.

Der neue Bundeschampion, der DSP-Hengst Secret, stamm aus der baden-württembergischen Zucht und ist ein Nachkomme des Sezuan aus einer St. Moritz-Mutter (Züchter: Hubert Vogler, Ellwangen, Besitzer: Gestüt W.M. GmbH.). Nachdem der imposante Rapphengst bereits die Finalqualifikation gewonnen hatte, konnte er sich auch im Finale durchsetzen und überzeugte dort mit einer Gesamtnote von 9,0. In den schwunghaften Gangarten imponierten besonders die Kadenz und Ausstrahlung des Hengstes. Besonders herausgestellt wurde im Trab (9,5) die Fähigkeit zur Versammlung, wobei es seiner Reiterin Jessica Lynn Thomas gelang, die natürliche Kadenz zum Ausdruck zu bringen. Der Schritt überzeugte mit Takt und Raumgriff, durch den Körper gehend mit gutem Vor- und Übertritt (8,0). Die Galoppade ließ „überhaupt keine Wünsche mehr offen“ und wurde durch die enorme Bergauftendenz mit viel Untersprung und „wunderbarer Mechanik“ mit der Höchstnote von 10,0 bewertet. Zusammen mit einer 8,5 für die Durchlässigkeit und einer 9,0 für die hohe Grundqualität des Pferdes bedeutete die Endnote von 9,0 den Sieg. „Zweifellos ein ganz, ganz, ganz, ganz, ganz tolles Dressurpferd“, bescheinigte ihm die Richtergruppe - Rolf-Peter Fuß, Kerstin Holthaus und Harry Lorenz.

Auch seine Reiterin ist von seinem Potenzial überzeugt und ist sich sicher, dass noch viel mehr in ihm steckt. Heute war sie mit der Runde sehr zufrieden, sah an einigen Stellen aber noch Verbesserungspotenzial: „Jetzt hoffe ich, dass wir ein bisschen mehr aus uns herauskommen, weil wir sind beide schüchtern“, sagte die Schwedin lachend. Sie reitet den Hengst seit drei Jahren und führte ihn bereits zum Vize-Bundeschampion der drei- und vierjährigen Hengste sowie zur Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde im niederländischen Ermelo. Neben dem sportlichen Erfolg schätzt sie auch seine besondere Persönlichkeit. „Das Pferd ist einfach von seiner Seele und seinem Wesen unnormal“, schwärmt sie. „Er ist sehr anhänglich. Sein Besitzer hat heute Morgen ab halb neun vor seiner offenen Box gesessen, er braucht Menschen“, erzählte sie. Das nächste Ziel des Paares ist die anstehende Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde in Verden.

Auf dem Silberrang rangiert mit einer 8,8 der Westfale Señor Charming, mit dem bis dahin wenige so richtig gerechnet hatten. Nach einer 7,4 in der Finalqualifikation und der Qualifikation über den vierten Platz im Kleinen Finale (7,9) zeigte der Wallach von Stanford – Fürst Piccolo (Züchterin und Besitzerin: Christine Schreiner, Marl) am heutigen Tage nun, was ihn ihm steckt. Die Freude über den gelungenen Ritt war seiner Reiterin Kira Laura Soddemann (Coesfeld) nach Beenden der Schlussaufstellung und beim Lob der Richter deutlich anzusehen. Hervorgehoben wurde die Harmonie zwischen Reiterin und dem Wallach, der sich ständig in der gewünschten Losgelassenheit, sehr elastisch und ausdrucksvoll präsentierte. Im Trab zeigte er viel Grundschwung und Schulterfreiheit, die von der Reiterin gut in Szene gesetzt wurde (9,0). Der Schritt war klar im Viertakt, mit gutem Raumgriff, Fleiß und hoher Taktsicherheit (8,5). Im Galopp (8,5) überzeugten Untersprung, Rhythmus sowie die Steigerung des Raumgewinns in den Verstärkungen. Besonders imponierte die Durchlässigkeit (9,0), die sich in den Schrittpirouetten, den fließenden Seitengängen und sicheren fliegenden Wechseln zeigte. Die Selbstverständlichkeit und Harmonie der Vorstellung wurden mit einem Gesamteindruck von 9,0 belohnt.

Auf dem dritten Platz konnte sich Eyleen von Escolar – Laurentianer platzieren (Züchter: Josef Ulmker, Neuenkirchen, Besitzer: Gestüt Vorwerk, Cappeln). Unter dem Sattel von Yvonne Kläne (Cloppenburg) erhielt die westfälisch gezogene Stute nach einem dritten Platz in der Finalqualifikation (2. Abteilung / 8,3) die Endnote von 8,7. Der schwungvolle und taktsichere Trab wurde mit 8,0 bewertet. Einen Höhepunkt bildete der Schritt, der durch den Höhepunkt gehend, fleißig und raumgreifend „mit imponierender Taktsicherheit“ war (9,0). Die Galoppade war sicher im Dreitakt mit guter Lastaufnahme (8,5), zudem imponierte die durchweg gegebene Losgelassenheit des Pferdes (Durchlässigkeit: 9,0). Mit 9,0 wurde durch die hohe Losgelassenheit, Leistungsbereitschaft und Qualität der Grundgangarten auch der Gesamteindruck bewertet.

Der im Vorfeld hoch gehandelte zweite Sieger der Finalqualifikation (9,0) und Bundeschampion des Vorjahres, der westfälische Hengst Valverde (Vitalis – Ampere, Züchter: Reesink Pferde GmbH, Besitzer: Helgstrand Dressage A/S) belegte unter Eva Möller (Hagen a.T.W.) nach einigen Unsicherheiten mit 8,5 den vierten Rang.

Abschließend sprach die Richtergruppe den Züchtern einen großen Dank aus, die für dieses hochkarätige Starterfeld aus 22 Paaren verantwortlich sind: „Was wir hier an Produkten züchterischer Energie gesehen haben, das ist wirklich aller Ehren wert. Top Pferde, auf unheimlich hohem Grundniveau und von daher ein Kompliment an diejenigen, die für diese Produkte verantwortlich sind.“

Alle Ergebnisse aus Warendorf gibt es hier.

- fn-press -