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Bundeschampionate: RM Golden Pleasure und Timms Ozzie sind die Sieger bei den vierjährigen Ponys

Sowohl bei den Hengsten als auch den Stuten und Wallachen gab es tolle Siegerponys zu erleben.

Bundeschampion der vierjährigen Reitponys wurde Timms Ozzie aus der Holsteiner Ponyzucht.

Warendorf/GER - Nur jeweils ein Zehntel trennte bei die drei Medaillenträger bei den vierjährigen Reitponyhengsten 2020 in der Endnote. Leistungsmäßig lagen alle drei dicht beieinander, wobei am Ende Timms Ozzie v. Olivier K - Brooklands Moonwalker als Überraschungssieger den Favoriten und Vorjahres-Bundeschampion D- Gold AT NRW v. Dreidimensional AT-Dimension AT noch ganz knapp überholen konnte.

Man glaubte Franziska Haase, der Reiterin des neuen Bundeschampions sofort, dass sie „auf gar keinen Fall damit gerechnet“ hatte, so überwältigt war sie im Sieger-Interview. Mit einer 8,6 in der Qualifikation schon auf einem aussichtsreichen dritten Rang, standen die Medaillenchancen für den holsteinisch gezogenen Fuchshengst Timms Ozzie (Züchter: Jens-Peter Timm) aus dem Besitz von Fritz Laabs schon sehr gut. „Aber er ist ja eher so einer von den kleinen Ponys und die Konkurrenz war immens. Ich bin auch das erste Mal überhaupt hier auf den Bundeschampionaten. Der Hengst hat alles gegeben und wusste, worauf es ankommt", sagte die Reiterin. Diesen Eindruck teilten sowohl die Richter als auch Testreiterin Janina Tietze. Für Trab und Reiteigenschaften gab es für den Dunkelfuchs, der über die Mutterlinie auch einen Schuss Welsh-Blut führt, jeweils die 9,5 und für den Schritt die 9,0. „Im Trab wusste der Hengst sehr zu überzeugen. Er fußte dynamisch mit viel Winkel und Esprit, immer bereit anzutreten mit viel Fleiß und Abdruck im Hinterbein. Er vermittelte der Testreiterin eine sehr sportive Einstellung, war dabei super ehrgeizig, gepaart mit einem sehr guten Reitgefühl“, so der Richter-Kommentar von Wolfgang Egbers. Mit einer Endnote von 9,0 ging der Bundeschampionats-Titel nach Schleswig-Holstein. Insgesamt 17 Reitponyhengste waren 2020 angetreten. Sechs zogen in das Finale, dem Preis der Familie Rosendahl, ein.

„Ich war super zufrieden und bin mega stolz auf ihn“, hatte Jaqueline Schurf nur lobende Wort für ihren Vize-Bundeschampion D- Gold AT NRW v. Dreidimensional AT - Dimension AT aus der Zucht und im Besitz ihres Vaters Adolf-Theo Schurf übrig. „Natürlich ist man kurz nach der Prüfung etwas enttäuscht, dass es mit dem Wiederholungssieg nicht ganz geklappt hat.“ Mit einer Endnote von 8,9 wurde es für den Vorjahres-Bundeschampion der dreijährigen Reitponyhengste dieses Jahr „nur“ Silber. Für den „losgelassenen, schreitenden, taktklaren und somit optimalen Schritt“ des Palominohengstes zogen die Richter eine 10. Für die Ausbildungsnote gab es eine 9,5 „Er ließ sich vorzüglich arbeiten mit guter feiner Abstimmung und immer leistungsbereiter Einstellung.“

Einer, der das Warendorfer Reitpferdeviereck ebenfalls schon kennt, war der hannoversch gezogene Vize-Bundeschampion der dreijährigen Reitponyhengste, Genesis BL v. Golden West-FS Don’t Worry. Für den Palominohengst aus der Zucht und im Besitz von Inga Bulla, der erneut von Tanja Fischer vorgestellt wurde, lief es schon in der Qualifikation sehr gut (Platz zwei mit einer 8,7). Diese Note konnte er im Finale noch leicht verbessern (8,8), so dass es für Bronze reichte. „Wir sahen ein sehr typvolles Pony im mittleren Rahmen mit guten Reitpferdepoints. Er zeigte sich sehr taktsicher im Trab, den er raumgreifend, schwungvoll und dynamisch präsentierte. Der sehr geregelte, raumgreifende Schritt war schnurgerade. Der Testreiterin gab der Hengst außerdem ein sehr gutes Reitgefühl“, urteilten die Richter. Das hieß in Noten dreimal die 9,0 für Trab, Schritt und die Ausbildung und somit die Bronzemedaille für Hannover.

Vierjährige Reitponys - Stuten und Wallache

Der Spitzname des neuen Bundeschampions bei den vierjährigen Reitponys (Stuten und Wallache) hätte auch zu den beiden weiteren Medaillenträgern gepasst, denn alle Podest-Ponys präsentierten sich in der bei Züchtern besonders beliebten Palomino-Farbe. „Goldi“, wie der hessisch gezogene Hesselteich’s Golden Dream - FS Champion de Luxe (Züchterin: Anja Maier) gerufen wird, konnte seine Qualifikationsnote von 8,2 noch einmal enorm verbessern (8,8). Auch die diesjährige Vize-Bundeschampionesse ist eine Hesselteich’s Golden Dream-Tochter.

„Das Gefühl heute war richtig gut. Schon bei der Vorbereitung habe ich gemerkt, dass er alles geben wird, gut drauf ist und bereit zu kämpfen“, freute sich Reiterin und Besitzerin Laura-Patricia Muncz, die bei der Verkündung der hohen Teilnoten schon mal die „Becker-Faust“ ballte. Der neue Bundeschampion und Reservesieger der hessischen Körung, RM Golden Pleasure, punktete vor allem mit seiner Schrittnote von 9,5: „Der Schritt ist losgelassen und schreitend. Das Pony ließ sich gut zur Hand reiten und zeigte einen raumgreifenden, gewinnenden Schritt“, so der Kommentar von Wolfgang Egbers, der die Finalprüfung gemeinsam mit Peter Mannheims und Ute von Platen richtete. Zwei glatte Neunen verteilten die Richter außerdem für den Galopp („dynamisch springend ins Bergauf“) und die Ausbildungsnote. Hier floss auch die Bewertung von Testreiterin Janina Tietze mit ein, die sich sehr wohl fühlte in „Goldis“ Sattel: „Es war alles super abrufbar.“ Als Zweiter der Qualifikation gewann der Wallach im Finale mit einer 8,8 souverän Gold. Insgesamt 30 Paare waren 2020 im Feld der vierjährigen Reitponys angetreten. „Ich habe Goldi bei Danica Duen entdeckt und unter ihrer Anleitung selbst angeritten und weiter ausgebildet. Er ist ein ehrliches, tolles Ponys, dabei sehr verspielt, verkuschelt und manchmal ein bisschen tollpatschig. Jetzt darf er auf die Weide, abspannen und genießen, dass er so gut war“, so die glückliche Besitzerin.

In der Qualifikation noch auf Rang vier, arbeitete sich die westfälische gezogene Reitponystute Glücksengelchen v. Hesselteich’s Golden Dream - FS Don’t Worry aus der Zucht von Agnes Beckhoff noch auf den Silberrang vor. Vorgestellt wurde sie von der erfahrenen Championatsreiterin Wibke Hartmann-Stommel, deren Familie auch Besitzer der Stute ist. „Ich war noch zufriedener als am Freitag. Es war eine super Runde und ein toller Job vom Pony. Glücksengelchen ist unser Familienpony, das im Idealfall mal für die Kinder vorgesehen ist. Mit ihrer Ausgeglichenheit und tollen Arbeitseinstellung ist sie bereits auf einem guten Weg in diese Richtung“, lobte die Reiterin. Auch die Richter waren angetan von den vielseitigen Qualitäten der Stute und vergaben für Trab und Ausbildung zweimal die 9,0. „Die Testreiterin hat die hohe Rittigkeit bestätigt. Der Trab ist sehr schwungvoll, dynamisch abfußend und mit einer sehr guten Schubentwicklung in der Verstärkung.“ Mit einer 8,5 bedeutete das im Finale den Titel der Vize-Bundeschampionesse.

Nicht mehr in die Medaillenvergabe eingreifen konnte der Qualifikationssieger (Note: 8,3) und Vorjahres-Bundeschampion DSP Glückskeks v. Golden West - FS Champion de Luxe aus dem Zuchtgebiet Rheinland-Pfalz-Saar, der von Michele Schulmerig vorgestellt wurde (Züchterin: Heike Schulmerig). Im Finale kam er mit einer 8,1 auf Rang fünf, da die Richter im Schritt ein Kreuzen der Vorderbeine sahen (7,0). Da halfen auch die gute Trabnote (9,0) und der Galopp (8,5) nicht, um die Endnote noch ausreichend zu erhöhen für die eine Medaille.

Seine Chance im Finale nutzte dafür der Sechste aus der Qualifikation, Golden Prince WE v. Golden West-Batida de Coco. Der für das Zuchtgebiet Weser-Ems startende Palomino Wallach wurde von Hermann Jaspers gezogen und gehört Thomas Christoffer. Seine 7,9 konnte der Golden West-Sohn auf eine 8,4 verbessern. Maßgeblich dazu beigetragen haben seine Schritt- und Ausbildungsnote von jeweils 9,0. „Ein sehr typvolles Ponys mit toller Kopfausprägung, der ein schwungvolles, sicheres Traben sowie einen Schritt mit sehr Schulterfreiheit zeigte. Die Testreiterin bescheinigte uns seine hohe Rittigkeit“.

Bundeschampion der Stuten und Wallache wurde RM Golden Pleasure aus der hessischen Ponyzucht.

Alle Ergebnisse gibt es hier.

- fn-press -