Warendorf – Bei den Bundeschampionaten erwarten Reiter und Besucher 2022 einige Neuerungen: Das Preisgeld für die Springreiter wird um 100.000 Euro erhöht. Mit dem Bundeschampionat für siebenjährige Dressurpferde gibt es einen weiteren Titel zu gewinnen. „Die Bundeschampionate sind das Schaufenster der deutschen Pferdezucht und auch unseres Ausbildungssystems. Deshalb wollen wir, dass die Bundeschampionate eine Zukunft haben. In Warendorf und als Gesamtveranstaltung. Mit diesen Neuerungen sind die Weichen gestellt, die Veranstaltung zu erneuern, sie zeitgemäßer und professioneller zu gestalten“, sagt Hans-Joachim Erbel, Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Möglich werden die Neuerungen auch dank des neuen Titelsponsors: dem Reitsport-Unternehmen HKM.

Die Neuerungen im Springen:

• 25. 000 Euro Preisgeld in jeder Spring-Finalprüfung: Damit vervielfacht sich das Gewinngeld für die fünfjährigen Springpferde (bisher 5.000 Euro), die Sechsjährigen (bisher 6.000) und die neuen siebenjährigen Titelanwärter (bisher 5.000). Die Entscheidung der 2020 eingeführten Prüfung für ältere Springpferde (ab acht Jahre) ist ebenfalls mit 25.000 Euro dotiert. Auch in den Vorrunden verdoppeln bis verdreifachen sich die Preisgelder in Warendorf.

• Bei den sechsjährigen Springpferden gibt es folgende Änderung: Die 40 wertnotensummenbesten Pferde qualifizieren sich für das Finale. Die Zeit spielt erst im Finale – einer Springprüfung Klasse M** mit Stechen – eine Rolle.

Das ändert sich in der Dressur:

• Am neuen Bundeschampionat für siebenjährige Dressurpferde teilnehmen dürfen deutsche Reitpferde, die nachweislich zweimal mindestens 70 Prozent in einer Dressurprüfung Klasse M** oder einmal 68 Prozent in einer Dressurprüfung Klasse S erreicht haben oder Finalteilnehmer beim Bundeschampionat des sechsjährigen Dressurpferdes 2021 oder Finalteilnehmer bei der Weltmeisterschaft der sechsjährigen Dressurpferde 2021 waren oder siebenjährige deutsche Reitpferde mit vergleichbaren Leistungen, die mit einem ausländischen Reiter im Ausland erworben wurden. Geritten wird eine Aufgabe in Anlehnung an die WM der siebenjährigen Dressurpferde.

Die Tradition der Bundeschampionate

Seit 1994 werden jedes Jahr am ersten Septemberwochenende auf den Bundeschampionaten in Warendorf die Topnachwuchspferde und -ponys aus deutscher Zucht in den Disziplinen Dressur, Springen und Vielseitigkeit zu nun 22 Bundeschampions in jetzt fünf Altersklassen gekürt. Alljährlich lockten die Bundeschampionate über 500 Teilnehmer mit rund 900 Pferden und Ponys und bis zur Pandemie über 35.000 Zuschauern.

Letztes Jahr stellten finanzielle Defizite die Zukunft der Veranstaltung jedoch in Frage. Nach Gesprächen mit Verbänden, potenziellen Partnern, Stadt und Kreis Warendorf sowie weiteren Maßnahmen zur Verbesserung der finanziellen Ausstattung der Bundeschampionate stimmte das FN-Präsidium Ende letzten Jahres einem neuen Finanzkonzept zu und sicherte so die Veranstaltung für die nächsten drei Jahre in Warendorf. Neben konzeptionellen Neuerungen wurde die Zeit auch genutzt, einen neuen Titelsponsor zu suchen - der mit dem Reitsport-Experten HKM gefunden wurde.

Damit verwandelt sich auch 2022 vom 31. August bis 4. September das Gelände rund um den Bundesstützpunkt in Warendorf in eine riesige Schaubühne für die besten Nachwuchspferde Deutschlands. Pferdezüchter, Pferdebesitzer, Reiter und Besucher können sich den Termin also schon mal vormerken oder im Vorverkauf Karten kaufen. -FNpress-