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Martin Fuchs‘ Ausnahmepferd Clooney von der FEI ausgezeichnet

Er ist das „FEI Horse of a lifetime“: Clooney 51, mit dem der Schweizer Martin Fuchs 2019 Europameister wurde. Für den Reiter selbst ist der Schimmel schon längst das Pferd seines Lebens…

Dieses Foto entstand 2020 bei einem exklusiven Reiter Revue-Termin bei Martin Fuchs und seinem Clooney.

Lausanne/SUI – Am vergangenen Wochenende hat der Weltreiterverband FEI das Ausnahmepferd des Schweizer Springreiters Martin Fuchs, Clooney 51, zum „FEI Horse of a Lifetime“ gekürt. „Wir zollen dem kürzlich zurückgetretenen Europameister Tribut...“, schreibt die FEI auf ihrer Webseite. Der Europameister von 2019 war einer der Favoriten auf den Titelgewinn bei den letztjährigen Europameisterschaften in Riesenbeck. Doch im August verletzte sich der mittlerweile 16-jährige Cornet Obolensky-Ferragamo-Nachkomme auf dem Paddock schwer, er brach sich die Schulter. Nach diesem Unfall wurde Clooney in der Uniklinik Zürich operiert – ob er jemals wieder auf die Beine kommen würde, war zu diesem Zeitpunkt alles andere als klar. Aber Clooney zeigte sich einmal mehr als großer Kämpfer. Und die Tierärzte, das Klinik-Team und natürlich sein eigenes Team mit Martin Fuchs und Pfleger Sean Vard taten alles Machbare für den Schimmel.

Im September dann die ersten Schritte außerhalb seiner Reha-Box in der Klinik, einen weiteren Monat später kam Clooney wieder nach Hause und genießt seither seinen Ruhestand in seiner alten Box, gleich vorne links im jüngsten Stalltrakt der Reitanlage Fuchs – mit Blick auf den Hof, die Weiden und Paddocks, auf die er nun wieder gehen darf. Er ist noch immer der „King“ im Stall Fuchs. Martin Fuchs hat ihm viel zu verdanken und weiß das auch.

Aus Westfalen in die weite Welt

Clooney kam 2006 im Stall von Bernd Richter in Ladbergen zur Welt. Die Eltern: Cornet Obolensky und die Stute Fräulein vom Moor. Sandra ter Bahne förderte Clooney anfangs, dann wechselte er zu Jana Wargers. Mit ihr wurde er 2013 Sechster bei den FEI/WBFSH-Weltmeisterschaften der jungen Springpferde. Damals schon sein Markenzeichen: der etwas dicke Bauch und ein paar Schneidezähne weniger – dreijährig hat er sie sich bei einem Sturz ausgeschlagen.

Seinem Talent tat das keinen Abbruch: der damals 21 Jahre junge Martin Fuchs wurde auf den Schimmel aufmerksam. Beim Probereiten flog er prompt runter – Vater Thomas Fuchs war hingegen nach ersten Bedenken nun vollends begeistert von dem Schimmel. Und so zog Clooney in das idyllische Wängi in der Schweiz – und wurde schließlich zu Fuchs‘ Nummer 1.

Die größten Erfolge: 2015 Mannschafts-EM-Bronze, Rang neun bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Auch 2016: ein für Martin Fuchs erkenntnisreicher Zwischenfall beim Großen Preis von Aachen. Martin Fuchs und Clooney hatten den Sieg schon vor Augen, als sie auf Höhe des Ausgangs, den die Ordner just in dem Moment öffneten, auf die Schlusslinie bogen. Für Clooney war der Parcours offensichtlich beendet, für Fuchs nicht. Ein Missverständnis. Fuchs: „Ich denke immer noch darüber nach, aber nicht auf eine schlechte Art und Weise. Ich habe es als Erfahrung genommen und versucht, diese Erfahrung in etwas Positives für die Zukunft meiner Karriere umzuwandeln und ich denke, das war die richtige Art, mit dieser Situation umzugehen.“

2017 wurde das Schweizer Dreamteam Vierte beim Weltcup-Finale in Omaha und holten erneut Bronze bei der EM. Bei den Weltreiterspielen 2018 gewannen sie Einzel-Silber und wurden Zweite beim Weltcup-Finale in Göteborg. Der größte Triumph folgte 2019 in Rotterdam, wo sie Europameister wurden.

2020 war Reiter Revue zu Gast bei Martin Fuchs und Clooney: Hier lesen Sie das Portrait