Leseprobe: Auf eigenen Pfaden
Im Portrait: Christian Kröber
Weißes Shirt, dunkelgraue Jeans, Sneaker, der Blick hellwach, offen, freundlich, verbindlich – so wie auf seiner Website: „Hi, ich bin Christian.“ So steht er auf dem Hof, der 1458 erstmals urkundlich erwähnt wurde, mit seinem mächtigen Bauernhaus im Charme des Osnabrücker Landes, mit rotem Backstein, hohem Giebel. Christian Kröber, den viele als Moderator auf Turnieren und der Equitana kennen – oder von seiner Online-Streaming-Plattform wehorse. Hier ist der Ort seiner Kindheit. Seine Heimat, mit der er lange Zeit seinen Frieden finden musste. Aber von vorn ...
Schweres Gepäck
Im Krankenhaus in Ankum ist Christian Kröber auf die Welt gekommen, „hier am Bührener Esch in Bramsche, wo seine Schwester Sandra Diedrichsen mittlerweile eine Reitschule betreibt, ist er aufgewachsen. Bis er elf Jahre alt war. „Bis zum Tod meines Vaters.“
Christian Kröber hat die Geschichte oft erzählt, hat sich immer wieder mit ihr auseinandergesetzt, er musste es. Weil es sein Vater war. Weil er bis heute auf seinen Vater angesprochen wird: Auf Wolf Kröber, den Erfinder der Equitana. „Er strahlt bis heute aus“, sagt Christian. „Er ist eine Inspirationsquelle. Es ist toll so einen Vater zu haben. Und andererseits war es ein extrem einschneidendes Erlebnis: Der Vater erschießt sich. Hier übrigens, in seinem Büro.“ Es war kurz vor der Equitana 1999. Christian hatte es am Telefon von der Polizei erfahren, „beschissener hätte es nicht laufen können“. Heute kann er offen darüber reden…