Für mich ist Shutterfly das perfekteste Pferd der Welt. Ich habe Shutterfly in Rastede beim Landesturnier entdeckt. Er fiel mir auf, weil er so ein schöner, leichtfüßiger Typ war. Er sprang flach und weit nach vorne. Aber er gefiel mir und ich dachte, er passt zu mir.

Unser erstes Turnier war ein Schlüsselmoment. Shutterfly war gerade sieben, sehr kompliziert, immer sehr aufgeregt und viel zu schnell. Auf dem Weg zum Parcours sagte ich zu meinem Pfleger: „Jetzt fliegen die Stangen, das gibt eine Katastrophe.“ Er war guckig und machte sich ganz klein, als er in den Parcours kam. Aber dann ließ er Riesensätze raus. Ich war sprachlos und wusste: Ich habe einen Superstar!

Im selben Jahr habe ich ihn mit nach Aachen genommen als Zweitpferd hinter Stella. Sie war aber nicht ganz fit, da habe ich ihn spontan für die schwere Tour genommen. Das war ein großer Fehler! Es regnete stark, Shutterfly sprang super bis zum Doppelgatter mit Wasser. Der Regen prasselte auf diese Wassermatten. Er hat sich davor erschrocken, gestoppt und ich bin runtergefallen. Ich habe fast ein Jahr gebraucht, bis er mir wieder vertraut hat.

Mein emotionalster Sieg war das Weltcup-Finale 2009 in Las Vegas. Mein Stiefvater war kurz zuvor verstorben. Shutterfly war inzwischen 16 Jahre alt. Es waren so tolle Paare am Start, wie Albert Zoer mit Okidoki und McLain Ward mit Sapphire. Shutterfly hat bei diesem Turnier alles gegeben und wir haben das Finale mit einem perfekten Ergebnis gewonnen. Heute genießt er bei uns zu Hause seine Rente in vollen Zügen.

Dieser Artikel ist erschienen im Ingrid Klimke-Magazin mit dem Motto „Perfektion“. Lust auf mehr persönliche Geschichten und Trainingstipps von Ingrid Klimke? Alle Ausgaben dieser sechsteiligen Magazinreihe können Sie hier versandkostenfrei bestellen.