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Zu Besuch beim Reiter Revue Pferd des Jahres 2019: Showtime FRH

"Er ist einfach ein Schätzchen"

Showtime FRH ist Ihr Pferd des Jahres, präsentiert vom Reitsportgroßhändler Waldhausen! Wir haben den frischgebackenen Titelträger zu Hause besucht und mit seiner Reiterin Dorothee Schneider über den sensiblen Supersportler gesprochen. Das ganze Interview lesen Sie in der Juli-Ausgabe der Reiter Revue.

Die Zeit auf dem Paddock genießt Showtime täglich in vollen Zügen. Dorothee Schneider schätzt an ihm besonders seine liebe Art.

Showtime hat es allen gezeigt. Bei den Europameisterschaften im vergangenen Jahr in Rotterdam war er ziemlich nah dran, Isabell Werths Bella Rose auch im Einzel zu schlagen. Es wurde Silber, aber mit dieser Leistung gehörte er klar zu den Favoriten bei der großen Reiter Revue-Leserwahl zum „Pferd des Jahres“, präsentiert vom Reitsportgroßhändler Waldhausen. Mit 34,4 Prozent setzte er sich tatsächlich gegen die Konkurrenz durch. Ein besonderer Anlass, um mit Reitmeisterin Dorothee Schneider über ihren Star im Stall zu plaudern.

Warum ist Showtime völlig zurecht Pferd des Jahres geworden?

Er verkörpert so eine besondere Mischung aus Leistungsbereitschaft und Freundlichkeit. Er ist ein Leistungssportler mit einer unwahrscheinlich positiven Einstellung zur Arbeit und dabei im Umgang immer –wirklich immer – lieb. Er ist ein eher zurückhaltendes Pferd ohne Allüren. Diesen Ehrgeiz, den er hat, und diese Art sich zu bewegen, in Kombination mit einem vorbildlichen Charakter – das ist schon sehr besonders. Und er ist auch nach der längeren Verletzungspause so toll zurückgekommen! (Nach fast einjähriger Verletzungspause kam Showtime im vergangenen Jahr zurück in den Topsport, Anm. d. Red.) Daher hat er den Titel voll und ganz verdient!

Showtime bei seinem Comeback 2019 in Aachen – „absolutes Gänsehaut-Feeling“, sagt seine Reiterin heute.

Wie verbringt er seine turnierfreie Zeit?

Meist reite ich ihn morgens. Vorher geht er seine Schrittrunde im Gelände oder wird geführt und dann gymnastiziere ich ihn ein bisschen. Er ist kein Pferd, das täglich Lektionen abgefragt bekommt. Ich lege generell großen Wert auf Gymnastizierung. Und die Lektionen kann er, sodass ich jetzt in der turnierfreien Zeit versuche, ihn bei Kraft und Kondition, eben frisch zu halten. Er soll Spaß haben an dem, was wir tun. Und das hat er offensichtlich. Er ist ein sehr motiviertes Pferd. Nachmittags hat er dann nochmal Weide- beziehungsweise Paddock-Zeit und zusätzlich wird er nochmal eine halbe Stunde geführt. Ich versuche, ihn dreimal am Tag rauszuhaben. Aber nicht, weil er so viel arbeiten muss, sondern weil ich einfach möchte, dass er einen mentalen Ausgleich hat. Dass er sich in seiner Haut wohlfühlt und das auch so nach außen trägt. Er ist einfach ein Schätzchen. Er ist so dankbar für alles, was man mit ihm macht.

Hat er auch das ein oder andere Corona-Pfündchen zulegt?

Er neigt in der turnierfreien Zeit, in der er nicht so viel arbeitet, schon dazu, ein kleines Bäuchlein zu bekommen. Das hatte er aber immer schon. Er hat einfach eine runde Rippe. So versuche ich mich immer rauszureden (lacht). Ja, und er frisst auch einfach gerne, das gebe ich zu. Ich muss schon ein bisschen aufpassen, dass er nicht zu viel Bäuchlein ansetzt.

Neu eingekleidet: Die Paradedecke für das „Pferd des Jahres 2019“ von Waldhausen steht Showtime perfekt.

Was ist sein nächstes großes Ziel? Die Olympischen Spiele?

Erst mal ist unser großes Ziel, dass wir gesund bleiben. Und dann wäre es natürlich eine tolle Sache, wenn wir zu den nächsten Olympischen Spielen weiterhin fit sind. Er ist gut drauf, er ist motiviert und er ist, glaub‘ ich, bereit, das nochmal in Angriff zu nehmen. Und ich bin es auch! Es ist schon unser großes Ziel, dass wir 2021 nochmal versuchen, uns fürs deutsche Team zu qualifizieren.

Welche ist seine Lieblingslektion?

Er geht unwahrscheinlich gerne seitwärts und Passage, das sind einfach seine Highlights. Dabei hat er auch so viel Eleganz und Fitness und einfach viel Spaß daran. Man sieht, glaube ich, auch, dass er unwahrscheinlich engagiert ist.

Für unsere Fotos haben Sie ihn mit Möhren bestochen. Ich habe aber auch gehört, dass ihm eine Banane versprochen wurde. Ist das seine Leibspeise?

Ja, deswegen hängt ja auch diese Stoff-Banane an seiner Box. Er liebt Bananen, und zwar seit Rio (in Rio de Janeiro fanden 2016 die Olympischen Spiele statt, Anm. d. Red.) Da gab‘s immer viele Bananen. Er fängt auch immer schon vorher an zu schmatzen, bevor man überhaupt mit der Banane bei ihm ist.

"Wenn du lieb bist, gibt's auch eine Banane", versprach Dorothee Schneider ihrem Showi.

Gibt es denn auch etwas, das er überhaupt nicht leiden kann?

Stress. Viel Unruhe. Und bewegte Bilder, also Fernseher. Auf den Championaten gibt es überall Bildschirme, auf denen bewegte Bilder laufen. Da hat er ein bisschen „Manschetten“ vor. Aber das ist alles regelbar. Ansonsten gibt’s bei diesem Pferd nichts, bei dem er nicht mitmachen würde.

Wenn er so aus der Box schaut, wirkt er unheimlich positiv.

Ja, das ist er auch. Immer so nach dem Motto: „Was machen wir jetzt? Können wir was unternehmen? Gibt’s jetzt ‘ne Banane?“ Das ist wirklich schön.

Gibt es einen Promi, mit dem man ihn vergleichen könnte?

Ich würde das ein bisschen differenzieren. In der Grazie und der Präzision würde ich ihn mit einem Kunstturner vergleichen, zum Beispiel mit Fabian Hambüchen. In der Kraftentwicklung vielleicht mit einem Gewichtheber – weil er hat wirklich Kraft, er übersetzt unwahrscheinlich. Und das Sportlerherz und diese wirklich liebe Art mit Dirk Nowitzki. Er ist einfach ein super Leistungssportler, der mit ganz viel Herz dabei ist und jemand, der sich hochgearbeitet hat. So wie Showtime auch. An Showtime haben anfangs auch nicht alle geglaubt. Heute hat er es in die Weltspitze geschafft.

Wie hat er sich im Laufe der Jahre entwickelt?

Er war von Anfang an eher ein zurückhaltendes Pferd, das immer erst einmal abgewartet hat. Nicht, was die Bewegung angeht, sondern im Umgang. Mit den Menschen und mit der Situation. Er hat sich erst einmal einen Überblick verschafft und war ein bisschen schüchtern unterwegs. Über die Jahre ist er aber doch zum Prinzen herangewachsen. Er hat einfach verstanden, was er kann und das trägt er jetzt nach außen. Er hat sehr an Selbstbewusstsein gewonnen, ohne dabei arrogant zu werden.

Das ganze Interview über Showtime FRH lesen Sie in der Juli-Ausgabe der Reiter Revue, die Sie hier versandkostenfrei bestellen können.