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Die Pferdeoase: Ein Platz für immer

Weite, satte Weiden, viel Platz, dutzende Pferde, noch mehr Geschichten. Der Gnadenhof Pferdeoase von Bernhard Kutz ist ein Ort zum Leben und ein Ort zum Sterben. Pferde, die bei ihm einen Platz finden, bleiben dort. Bis zum Ende.

Bernhard Kutz auf der Weide mit Chassi, einem ehemaligen Springpferd, das seit Jahren in der Pferdeoase lebt.

Pferdeoase – ein Kunstwort, das Bernhard Kutz mit Leben füllt. Der 81-Jährige lebt im niedersächsischen Ovelgönne und betreibt einen Gnadenhof. Der ist sein Lebenswerk, sein Stolz, sein Antrieb. Wir besuchen Bernhard Kutz. Es wird ein Tag voller Geschichten und Glücksmomente:

Ein roter Kiesweg führt die letzten hundert Meter zum Hof, die Zufahrt ist durch ein Tor verschlossen. Einfach öffnen? „Klar, oder können Sie fliegen?“, scherzt Bernhard Kutz am Telefon. Wir fahren hindurch, zwei Neufundländer Hündinnen kommen uns entgegen. Freundlich schwanzwedelnd haben sie sich vom Hof geschlichen. Sie freuen sich über streichelnde Hände. Stroh hängt in ihrem Fell. Bernhard Kutz kommt auf uns zu: Roter Pullover, Jeans, Arbeitsschuhe, ein blau-gelb gemustertes Halstuch, fester Händedruck. Seine weißen Haare wehen im Wind. Er humpelt und lächelt. Der etwa 1,60 Meter große Mann ist 81 Jahre alt, begrüßt uns kurz, aber herzlich und schon geht es weiter im Tagesgeschäft. Die Tiere warten.

Gnadenhof Pferdeoase: Nicht nur Pferde, sondern auch Esel, Hühner, Katzen und Hunde haben hier ein Zuhause gefunden.

Heu, Heu, Heu, Gras

Die Esel brauchen ihr Heu, die Katzen ihr Futter. Es gibt viel zu tun auf dem Gnadenhof Pferdeoase. Mehr als 80 Tiere wollen versorgt werden, davon 37 Großpferde, sechs Ponys und eben jene 19 Esel. Bernhard Kutz geht zum Hoflader, wir einfach hinterher. Er erzählt, dass er im vergangenen Jahr mehrere hundert Ballen Heu und Heulage auf seinen 70 Hektar Land gepresst hat. Das reicht dicke für seine Tiere. Es ist sogar so viel, dass er noch einiges verkaufen könnte. Davon können andere nur träumen. Er träumt aber nicht von viel Heu, sondern davon, möglichst vielen Tieren helfen zu können. Die Pferde haben es ihm besonders angetan. „Früher haben sie mir viel gegeben, heute gebe ich ihnen etwas zurück“, erklärt er seine Motivation. Das Heu ist aufgeladen, im Stall ausgekippt und sein Mitarbeiter Niklas Klocke verteilt es im großen Laufstall der Esel. Die knabbern nämlich gerade auf der Weide am frischen Gras. Wir gehen zu ihnen und kommen ins Plaudern.

Gnadenhof Pferdeoase: Für eine kurze Streicheleinheit nimmt Bernhard Kutz sich gerne Zeit.

Bernhard Kutz war Jockey, 14 Jahre lang, damals in Bayern. Er gewann viele Rennen, das erste gleich in seinem ersten Lehrjahr, sozusagen als Teenager. „Eigentlich durfte man im ersten Ausbildungsjahr noch gar nicht starten, bei mir wurde eine Ausnahme gemacht“, schaut er zurück. Brigitte Bardot drückt sich an ihn. Die Eseldame besteht auf ihre Streicheleinheiten. Am Widerrist mag sie besonders gern gekrault werden. Ihr langes Fell schimmert in unterschiedlichen Brauntönen. Brigitte Bardot, die dank Kutz so heißt, ist ein seltener Poitou-Esel. Ihr Zukünftiger trägt den Namen Gerard Depardieu, er darf allerdings nicht in der bunten Herde Esel aller Rassen stehen. Der Hengst würde für zu viel Unruhe sorgen. „Und er würde ja auch die kleinen Stuten decken wollen. Das geht nicht“, sagt Bernhard Kutz. (...)

Dieser ganze Artikel ist in unserer September-Ausgabe erschienen.

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