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WM Voltigieren: Gold im Nationenpreis für Team Deutschland

Einen absoluten Auftakt nach Maß erwischte die deutsche Mannschaft bei den Voltigier-Weltmeisterschaften in Budapest. Im Nationenpreis sicherte sich das Team mit der Mannschaft aus Fredenbeck, Janika Derks sowie Jannik Heiland die Goldmedaille.

Janika Derks gehört mit Dark Beluga seit Jahren zur absoluten Weltspitze (Archivbild Leipzig 2019).

Budapest/HUN - Die erste Medaillenentscheidung bei den Voltigier-Weltmeisterschaften in Budapest ist gefallen. Das deutsche Team – bestehend aus dem Team Fredenbeck, Janika Derks (Dormagen) und Jannik Heiland (Wulfsen) – sicherte sich souverän den Titel im Nationenpreis vor Österreich und Dänemark.9,03 Punkte standen am Ende eines langen Wettkampftages für die schwarz-rot-goldene Equipe zu Buche. Damit verwies die Mannschaft um Bundestrainerin Ulla Ramge die Konkurrenz mit deutlichem Abstand auf die weiteren Plätze. Österreich kam in der Endabrechnung auf 8,735 Zähler, Dänemark sicherte sich Bronze mit einer Wertung von 8,334 – gefolgt von den USA (7,951) und den Gastgebern aus Ungarn (7,891). „Es hat einfach alles gepasst. Alle waren auf den Punkt fokussiert und haben sauber abgeliefert“, sagte die Bundestrainerin.Den Auftakt beim mit Spannung erwarteten Nationenpreis-Wettkampf in der „National Riding Hall“ im Zentrum der Donau-Metropole machte Jannik Heiland. Der 28-Jährige aus Wulfsen steuerte mit seiner Kür auf dem Rücken von Dark Beluga – longiert von Barbara Rosiny – starke 9,048 Punkte zum Gesamtergebnis bei und legte damit den Grundstein für den Triumph.

Im Anschluss präsentierte Janika Derks aus Dormagen ihre Kür zum Thema „Rote Materie“ im Budapester Zirkel. Die 31-jährige Ausnahme-Voltigiererin vom RSV Neuss-Grimlinghausen war ebenfalls mit dem 18-jährigen Hannoveraner Dark Beluga am Start. Für die Physiotherapeutin, die von FN-Voltigiermeisterin Jessica Lichtenberg trainiert wird, zogen die internationalen Wertungsrichter eine Note von 8,884.

Abschließend startete die Mannschaft des RV Fredenbeck in den ersten Kürumlauf dieser kontinentalen Titelkämpfe, welcher zugleich als Nationenpreis gewertet wird. Die Hannoveraner um Trainerin und Longenführerin Gesa Bührig zeigten auf ihrem Pferd Claus eine nahezu fehlerfreie Darbietung zum Thema „Unleash yourself“ (Lass dich entfesseln) und erhielten dafür 9,157 Punkte. Damit erarbeiteten sich die Deutschen Meister von 2018 zugleich einen komfortablen Vorsprung auf die Gruppe Wildegg aus Österreich, die den Kürdurchgang mit lediglich 8,207 Punkten beendete. Die zweitbeste Kür der Teams zeigte Dänemark (8,264).

Alle Einzelvoltigierer, die nicht im Nationenpreis gestartet sind, zeigten bereits im Laufe des Tages ihre erste Kür. Die Pflichtrunde war schon am Donnerstag ausgetragen worden. Somit haben die Individualisten bereits die Hälfte des WM-Programms absolviert und die Finalisten für das Finale am Wochenende erkoren. Insgesamt fünf der sechs deutschen Vertreter haben den Sprung unter die Top 15 geschafft und werden nun am Samstag und Sonntag jeweils noch das Technikprogramm sowie die abschließende Kür zeigen.Eine ganz bittere Erfahrung war die WM für Jannis Drewell. Der Sportsoldat aus Steinhagen kam bei diesem Championat weder in der Pflicht noch in der Kür in Harmonie mit seinem 12-jährigen Oldenburger Qualimero OLD, longiert von Mutter Simone Drewell. Der 30-jährige Westfale, der 2015 sensationell Gold bei der Heim-EM in Aachen gewonnen hatte, startete mit Platz 13 in der Pflicht in die Titelkämpfe, weil sich sein Vierbeiner in der Budapester Arena sehr nervös zeigte. Auch in der Kür fand Drewell mit der Bon-Jovi Power-Ballade „Always“ nicht in die Erfolgsspur. Rang 17 in der Tageswertung brachten ihm Platz 16 in der Endabrechnung des ersten Umlaufes. Damit konnte sich Drewell nicht für das Finale der besten 15 qualifizieren.Besser lief es – wie berichtet – für Jannik Heiland im Nationenpreis. Er steht mit 8,816 Punkten derzeit auf Rang zwei und muss dabei lediglich dem Titelverteidiger Lambert Leclezio aus Frankreich (8,967) den Vortritt lassen. Auch auf den weiteren Plätzen folgen Vertreter der Tricolore: Quentin Jabet (8,748) liegt auf Platz drei, Theo Gardies (8,588) auf Rang vier. Dahinter rangieren Sven Ris (Schweiz/8,245) und Juan Martin Clavijo (Kolumbien/8,209). Mit 8,12 Punkten folgt Thomas Brüsewitz. Der Kölner voltigierte mit seinem 12-jährigen KWPN-Wallach Eyecatcher und Longenführerin Alexandra Knauf zu Platz sieben in der Pflicht. In der Kür folgte Rang 10 für den 27-Jährigen.

Aussichtsreich rangieren alle drei deutschen Damen in den Top Ten. Die Führung übernommen hat Nationenpreis-Teilnehmerin Jasmin Lindner aus Österreich. Die Weltmeisterin von 2016 führt das Feld mit 8,782 Punkten an. Dahinter folgt die Dänin Sheena Bendixen mit 8,685 Zählern. Äußerst dicht dahinter rangiert Janika Derks mit 8,651 Punkten auf Rang drei, gefolgt von Eva Nagiller (8,619) und Europameisterin Katharina Luschin (8,452/beide Österreich). Platz sieben (8,252) verbucht Alina Roß aus Userin. Die 20-Jährige Mecklenburgerin startet mit ihrem Pferd DSP San Zero und Longenführerin Marion Schulze ebenso im Finale wie ihre Teamkollegin Hannah Steverding aus Herxheim. Die 22-jährige Sportsoldatin liegt mit ihrem Pferd Royal Flash und Longenführerin Sophie Kuhn auf Platz neun (7,989).

In die erste Runde des Turniers sind auch die Pas-de-Deux gestartet. Hier konnten sich vor allem Janika Derks und Johannes Kay eine hervorragende Ausgangsposition verschaffen. Das Duo vom RSV Neuss-Grimlinghausen deklassierte mit ihrem 14-jährigen Oldenburger Humphrey Bogart OLD und Longenführerin Nina Vorberg die Konkurrenz und steht vor dem finalen Durchgang bei 8,788 Punkten. Damit verwiesen die Rheinländer ihre Mannschaftskollegen Justin van Gerven (25) und Chiara Congia (23) mit deutlichem Abstand auf Rang zwei. Die amtierenden Europameister vom Team NORKA des VV Köln-Dünnwald verbuchten in ihrer Kür einen Sturz und landeten bei 8,199 Punkten. Dahinter folgen Daniel Janes und Haley Smith aus den USA (8,093) sowie die Österreicherinnen Romana Hintner und Eva Nagiller (7,948).

Alle Ergebnisse gibt es hier.

- fn-press -