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Weltcup-Finale: Von ganz viel Vorfreude und einem geilen Tier

Beezie Madden war die schnellste Starterin im Zeitspringen am Donnerstagabend. Sie sicherte sich in der ersten Wertungsprüfung die beste Ausgangsposition für die weiteren Entscheidungen. Dicht dahinter liegen Daniel Deußer und Marcus Ehning. Mit ihren beiden routinierten Schimmel spielten sie ihre Klasse aus!

Beezie Madden war mit Breitling mehr als zufrieden. Sie hat ihn vor Jahren von Jeroen Dubbeldam übernommen.

Paris/FRA – „Das war vom Feinsten“, freute sich Bundestrainer Otto Becker über die Leistung seiner beiden Reiter, Daniel Deußer und Marcus Ehning. „Beide sind vom feinsten geritten und die Art und Weise wie die Pferde gesprungen sind, war wirklich überzeugend. Da wächst die Vorfreude auf die nächsten Tage“, schaut Becker auf die weiteren Weltcup-Final-Prüfungen. Positiv stimmt ihn vor allem auch, dass bei beiden Paaren „noch mehr drin ist“.

Daniel Deußer musste sich am späten Donnerstagabend lediglich Beezie Madden mit ihrem zwölf Jahre alten Breitling LS geschlagen geben. Die US-Amerikanerin und ihr Quintero-Acord II-Sohn spielten nur so mit den Hindernissen und absolvierten den Parcours in 61,89 Sekunden. Schneller ging es heute nicht – zumindest nicht fehlerfrei. Und auch die bisherige Bilanz der beiden in diesem Jahr ist wirklich beeindruckend: Vier Turniere ist die Amazone 2018 schon mit ihm geritten, drei davon hat sie gewonnen. Und noch ein gutes Omen nimmt die Amerikanerin mit in die nächsten Tage: Als sie 2013 das Weltcup-Finale gewann, siegte sie ebenfalls im ersten Zeitspringen.

Bei Daniel Deußer war das bei seinem Finalsieg 2014 anders: Kein Sieg zum Auftakt, aber am Ende stand er ganz oben. Die nächsten Tage bleiben also spannend. Daniel Deußer war mit seinem Westfalen Wallach jedenfalls mehr als zufrieden. Um es in seinen Worten zu sagen: „Er ist am Ende einfach ein geiles Tier.“ Vermögen, Routine, Kraft – nach seiner Pause im vergangenen Jahr ist der Schimmel wirklich wieder sehr gut drauf. Und damit ist klar: Deußer wird auch in der zweiten Wertungsprüfung am Freitag auf Cornet d’Amour setzen. „Er hat die nötige Erfahrung und macht mit wenig Aufwand einen wirklich guten Job“, lobte Deußer sein Pferd. Warum er trotz der längeren Pause im vergangenen Jahr auf Cornet d'Amour vertraut, erklärte er so: „Ich hatte schon zu Hause ein gutes Gefühl mit Cornet d’Amour. Er hat ja letzten Dezember auch den Grand Prix hier in Paris gewonnen. Ich bin sehr glücklich, dass er so gut zurückgekommen ist.“

Daniel Deußer und Cornet D'Amour absolvierten den Parcours souverän und schnell.

Auf Platz drei beendete der US-Amerikaner Devin Ryan mit seinem erst neun Jahre alten KWPN-Wallach Eddie Blue das Zeitspringen. „Für mich war es immer ein Traum, in Europa zu reiten und mein Land zu vertreten. Bisher habe ich hier nicht viel Zeit verbracht“, stellte sich Ryan der Presse vor. Dass er 2016 ein halbes Jahr lang vom US-Verband gesperrt worden war, weil auf dem Turnier Hampton Classics bei fünf seiner Pferde verdächtige Spuren an den Vorderbeinen gefunden wurden, verschwieg der US- Amerikaner lieber. Außerdem musste er damals 6.000 Dollar Strafe zahlen, weil seine Pferde in einem "Zustand waren, der nicht im besten Interesse ihres Wohlbefindens war". Bis Ende Oktober 2016 war Ryan daher gesperrt. Seinen Zirocco Blue-Marlon-Sohn reitet er seit fünf Jahren. „Auch wenn er noch sehr jung ist, kennen wir uns sehr, sehr gut.“ 62,84 Sekunden für den Parcours, den insgesamt nur acht Paare ohne Hindernisfehler absolvierten, sprechen für sich.

Der US-Amerikaner Devin Ryan ritt Eddie Blue zu Platz drei.

Platz vier lautete das Ergebnis für Marcus Ehning, der vollkommen tiefenentspannt mit seinem Cornado NRW in den Parcours ritt. Wer ihn auf dem Abreiteplatz kurz vor dem Start gesehen hat, hätte meinen können, die beiden wären schon durch. Aber nix da – einfach einreiten und in feinster Manier die Halle rocken, das können sie! In 62,90 Sekunden sicherten sie sich Platz vier. "Das war wie bei Daniel wirklich fein geritten", lobte Otto Becker.

Stilistisch einwandfrei zu Platz vier: Marcus Ehning und Cornado NRW.

Im aktuellen Zwischenstand des Weltcup-Final-Rankings führt Beezie Madden mit 38 Punkten, vor Daniel Deußer mit 36 Zählern und Ryan Devin mit 35 Punkten. Alle weiteren Teilnehmer reihen sich dementsprechend mit jeweils einem Punkt weniger ein.

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